Gefährliche Situationen
Vier Segler auf der Ostsee vor MV gerettet
Warnemünde / Lesedauer: 3 min

Simon Voigt
Bei ruppiger See vor den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns haben Seenotretter in der Nacht zu Sonnabend vier Menschen aus der Ostsee gerettet. In zwei Fällen hatten Segler um Hilfe gerufen, wie ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonnabend mitteilte.
Steifer Westwind in der Kadetrinne
Zuerst seien demnach Seenotretter der Station Warnemünde der zweiköpfigen Besatzung einer Segelyacht zu Hilfe gekommen. Sie konnten bei etwa zwei Meter hohen Wellen und einem steifen Westwind mit bis zu 61 Kilometern pro Stunde keine Fahrt mehr über Grund mehr machen. Sie seien durchnässt und sehr erschöpft gewesen und hätten wegen der einsetzenden Dunkelheit Hilfe gebraucht.
Die Frau und der Mann haben sich den Angaben zufolge zu diesem Zeitpunkt rund 14 Kilometer westlich von Ahrenshoop in der Kadetrinne befunden.
Die Seenotretter liefen von Warnemünde mit dem Seenotrettungskreuzer Arkona aus. „Vor Ort stellten sie trotz schwieriger Bedingungen sehr schnell eine Leinenverbindung her und befreiten die Segler aus ihrer gefährlichen Lage. Anschließend brachten die Seenotretter die etwa zehn Meter lange Segelyacht und ihre erleichterte Besatzung sicher in den Hafen von Warnemünde”, so der Sprecher. Die Schleppreise habe aufgrund der rauen See rund dreieinhalb Stunden gedauert.
Suche vor Sassnitz dauerte zwei Stunden
Einen zweiten Einsatz habe es dann in derselben Nacht vor Rügen gegeben. Dort hatte die zweiköpfige Besatzung einer Segelyacht Mastbruch erlitten, zudem hatte sich eine Leine im Propeller verfangen, weshalb sie nicht mehr aus eigener Kraft weiterfahren konnten. Per Smartphone wählten sie den Notruf. „Die bereits entkräfteten und aufgeregten Wassersportler trieben mit ihrer etwa neun Meter langen Yacht zu diesem Zeitpunkt bei ebenfalls sehr ruppiger See und starkem Westwind mit Böen der Stärke 7 manövrierunfähig in der Nähe eines Großschifffahrtsweges”, so der Sprecher.
Der Harro Koebke mit Station in Sassnitz habe dann Kurs auf die Havaristen genommen. Erst nach rund zwei Stunden hätten sie die Segelyacht schließlich rund 24 Kilometer östlich von Sassnitz mit einem Nachtsichtgerät finden können. Die Suche verzögerte sich, weil die Position der beiden Männer nicht eindeutig zu finden war, zudem sei ihre Mobilfunkverbindung immer wieder abgebrochen.
Die Seenotretter schleppten die Yacht schließlich wieder sicher nach Sassnitz. Die beiden Männer an Bord seien zu diesem Zeitpunkt noch ausgelaugt, aber wieder beruhigt gewesen.
Tipps für Wassersportler
Im Zusammenhang mit diesen Einsätzen weist die DGzRS auf ihre Präventionsseiten hin. Dort würden Wassersportler Tipps für die Vorbereitung ihrer Törns finden.
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