„Königsweg“
Wird Rügens Königsstuhl schon im nächsten Jahr gesperrt?
Stubbenkammer / Lesedauer: 2 min

Ralph Sommer
Weil der Zugang zu dem 118 Meter hohen Kreidefels bröckelt, plant die Stadt Sassnitz die Errichtung einer neuen Aussichtsplattform, die in Form eines elliptischen Rundweges über dem Königsstuhl schweben soll. Die Bauarbeiten könnten schon im kommenden Jahr beginnen, sagte eine Sprecherin der beauftragten BIG Städtebau in Stralsund dem Nordkurier.
Der Bau der mit sieben Millionen Euro veranschlagten Spezialbrücke soll voraussichtlich noch in diesem Jahr europaweit ausgeschrieben werden. Eine Entscheidung könnte dann im Frühjahr fallen, sagte die Sprecherin. Gerechnet wird mit einem Jahr Bauzeit, während dessen der alte Königsstuhl zumindest zeitweise für die Öffentlichkeit gesperrt werden muss.
Der dann auch barrierefreie Königsweg könnte 2021 eingeweiht werden. Den Plänen des in Stubbenkammer ansässigen Erlebniszentrums zufolge soll danach der Zugang zum bisherigen Königsstuhl für immer gesperrt werden.
Versuche im Windkanal abgeschlossen
Nach Angaben des weltweit bekannten Berliner Brückenbauexperten Mike Schlaich sind die Versuche mit einem etwa einen Meter großen Brücken- und Felsmodell im Windkanal in Birkenfeld in Baden-Württemberg inzwischen erfolgreich abgeschlossen worden. „Damit verfügen wir jetzt über alle erforderlichen Planungsgrundlagen und können in die Erstellung der endgültigen Projektunterlagen gehen“, sagte er dem Nordkurier.
Für die Fundamente hatte bereits im April dieses Jahres eine Spezialfirma entsprechende Probebohrungen bis 60 Meter tief in den Boden getrieben.
Unterdessen meldete die Stralsunder Firma Ostseestaal Interesse am Bau der Edelstahl-Hängebrücke an. „Wir haben das entsprechende Know-how und könnten die geschwungene Brückenkonstruktion in unseren Werkshallen am Strelasund vorfertigen“, sagte Geschäftsführer Thomas Kühmstedt.