Wettbewerb in Prenzlau
„Müller Dragons“ gewinnen Drachenboot-Schulmeisterschaft
Prenzlau / Lesedauer: 4 min

Ivonne Hackbarth
Der Jubel bei den Mädchen und Jungen aus der Klasse 8/3 von der Prenzlauer Philipp-Hackert-Oberschule kannte keine Grenzen. Wie die Profis bildeten sie einen Kreis und tanzten um ihren Klassenleiter Marvin Damer, nachdem sie bei der Drachenboot-Schulmeisterschaft nicht nur den ersten Platz beim Rennen der siebten und achten Klassen eingefahren hatten, sondern auch Schulmeister wurden. Die große Überraschung war der Cup-Erfolg der „Müller-Dragons“ dennoch nicht, und insgeheim hatten sich die jungen Leute den Sieg auch ausgemalt. Schließlich hatten sie „Experten“ in ihren Reihen, die seit einem Jahr regelmäßig das Drachenboot-Fahren auf dem Unteruckersee trainieren.
Zwischen der Schule und dem Prenzlauer Sportverein Uckermark e.V. (PSV) besteht ein Kooperationsvertrag, sodass die Oberschüler einmal pro Woche mit Vereinsvize Harry Müller auf dem Gelände an der Uckerpromenade trainieren. Da hatte es sich bezahlt gemacht, dass den Winter über in der „Muckibude“ an der Kraft und Kondition gefeilt wurde, um sich dann ab dem Frühjahr im Drachenboot auf dem See voll und ganz auf die Technik zu konzentrieren.
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Ein wenig bibbern um den Cups-Sieg mussten die „Müller Dragons“ aber schon, denn die „Black Pearls“ aus der 9/2 um Trommlerin Maggie Kamrath hatten sich ebenfalls mächtig ins Zeug gelegt und um Ruhm und Ehre gekämpft. Außerdem hatte das Team extrem lautstarke Anfeuerinnen am Ufer, sodass sie den ersten Platz im Rennen der neunten und zehnten Klassen holten. Trotzdem schafften sie es im Finale nicht, die Favoriten zu schlagen: Sie kamen nur wenig später als die „Müller Dragons“ ins Ziel. Für ihre Klassenleiterin Antje Müller wurden die „Black Pearls“ die Sieger der Herzen. Die Lehrerin versprach, ihren Schützlingen einen Kuchen zu backen, damit sie am Montag, wenn die Meister die von der Schule gestiftete Torte vernaschen, nicht nur zugucken müssen.
Für Thurid Gest, stellvertretende Schulleiterin, war das Event ein voller Erfolg. Früher eine Tradition an der Schule, fand das Drachenboot-Rennen seit der Neugründung des PSV 2017 zum ersten Mal wieder statt. „Die Schüler hatten viel Spaß und, was toll zu beobachten war, bei der Vorbereitung auf die Rennen großen Ehrgeiz bewiesen“, so Thurid Gest. Vor vier Wochen wurde der Sportunterricht an den Unteruckersee verlagert, mindestens einmal pro Woche ging es also für die Klassen ins Drachenboot. „Doch vielen war das nicht genug, und sie meldeten sich mit ihren Lehrern heimlich zu weiteren Übungsfahrten an“, berichtete die Vizeschulleiterin.
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PSV-Vereinschef Kay Bax und sein Vize Harry Müller freuen sich darüber, dass der Drachenboot-Sport immer mehr Anhänger findet, insbesondere auch nach dem Drachenboot-Cup Uckermark, der vor zwei Wochen in Prenzlau ausgetragen wurde. Die beiden erreichen immer mehr Anfragen, sodass jetzt auch Mädchen und Jungen anderer Schulen in der Kreisstadt in der AG der Hackert-Oberschule mitmachen.
Für den Schulwettbewerb hatte der PSV drei Drachenboote zur Verfügung gestellt, eins steuerten die Prenzlauer Uckerdrachen bei. Die Rolle der Steuermänner übernahmen Lothar Mertens und Harry Müller vom PSV sowie Olaf Stimm und Jens Rutz von den Uckerdrachen, während Roland Biadacz und Silvio Grensing vom PSV für den reibungslosen Ablauf und die Moderation sorgten. Die Mitstreiter vom Förderverein der Hackert-Schule kümmerten sich um den Imbiss: Die Lehrer grillten 400 Bratwürste, um die 14 Klassen bei Kräften zu halten.
Sehr froh ist PSV-Chef Kay Bax auch darüber, dass sich die Sparkasse Uckermark auf seine Anfrage nach zusätzlichen Paddeln – die vorhandenen hätten nicht ausgereicht, um vier Boote gleichzeitig starten zu lassen – sogleich bereit erklärte, 60 Stück zu sponsern.