Konzert in Prenzlau

„Musik zur Abendstunde“ begeistert

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Nach langer Abstinenz sind beim Klostergartenkonzert der Uckermärkische Konzertchor, das Preußische Kammerorchester und das Publikum wieder vereint.
Veröffentlicht:13.06.2022, 15:37
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  • Author ImageHeiko Schulze
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„Es war für mich ein atemberaubendes Erlebnis, nicht nur wegen meiner Pollenenergie.“ Jakub Rabizo, der die „Musik zur Abendstunde“ vor über vierhundert Zuschauern im Friedgarten des Prenzlauer Dominikanerklosters dirigierte, greift auch in seinem Statement danach jene Leichtigkeit auf, die dem gesamten Abend gegeben war. Diesem 10. Juni 2022 hatten die Sängerinnen und Sänger des Uckermärkischen Konzertchores, die Musikerinnen und Musiker des Preußischen Kammerorchesters ebenso entgegengefiebert wie ihr Besucherinnen und Besucher.

Nach Erscheinen des Beitrages im Uckermark Kurier, dass es in diesem Juni wieder das beliebte Konzert im Dominikanerkloster geben wird, brauchten die bereits gedruckten Plakate gar nicht mehr ausgehangen zu werden. „Die Karten waren da bereits ausverkauft gewesen“, berichtete Elke Dieckhoff aus dem künstlerischen Betriebsbüro der Uckermärkischen Kulturagentur und eine der Sängerinnen des Uckermärkischen Konzertchores.

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Das 27. Klostergartenkonzert Konzert wurde so etwas wie ein Wiedersehensfest unter guten Freunden und eine Rückkehr zu lieb gewonnenen Traditionen. Die weiblichen Besucher wurden von den Kavalieren Lenny Peotrowske und Daniel Söllner mit Rosen begrüßt, Weinhändler Christian Soyeaux aus Bertikow füllte mit freundlicher Unterstützung die Gläser, Teelichter auf den Fenstersimsen des Kreuzganges trugen zum stimmungsvollen Ambiente bei. Das Klosterteam hatte Bühne, Bestuhlung und Technik so platziert, dass die Baustelle im Schatten der Nikolaikirche nicht auffiel. Im Gegenteil, Chorleiter Jürgen Bischof, dieses Mal selbst Zuschauer, fand die Akustik im Friedgarten durch die veränderte Position des Chores so sogar noch besser ausgereizt.

Das Dirigentenpult hatte er Jakub Rabizo überlassen, der ihm bereits der der Stimmbildung und dem Einstudieren während der Proben zur Seite gestanden hatte, die im März beginnen konnten. Drei Monate hatten die Sängerinnen und Sänger, die bei den Weihnachtskonzerten am 3. Advent 2019 letztmalig auf der Bühne standen, um zum gemeinsamen Chorklang zurück zu finden. Nur wenige Proben waren in den beiden schwierigen Choronajahren möglich gewesen – und das mit eineinhalb bis zwei Metern Abstand zueinander. „Dennoch sind alle da, wir haben sogar jüngere Sängerinnen und Sänger hinzugewonnen“, freute sich Elke Rohsius, Vorstandsvorsitzende des Uckermärkischen Konzertchores: „Die letzten beiden Jahre haben uns gezeigt, dass ohne Musik und Kunst unser Leben um vieles ärmer ist.“ Umso glücklicher und dankbarer sei sie und das gesamte Ensemble, dass Publikum, Unterstützer und Sponsoren diesem treu geblieben sind: „Und wir haben noch ganz tolle Projekte vor.“

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Auch Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) zollte den Mitwirkenden großen Respekt davor, dass sie sich trotz der zwei schweren Jahre nicht haben entmutigen lassen. Besonderen Applaus gab es zudem für Chormitglied Gitta Merkel, die eine Woche zuvor mit dem Preis der Stadt Prenzlau ausgezeichnet worden war.

„Danke Uckermärkischer Konzertchor, Preußisches Kammerorchester, danke liebe Solisten, danke liebes Publikum“, Jakub Rabizio sprach mit diesen Worten wohl allen aus dem Herzen, die diese besondere Stunde erlebten.

+++ Neue CD mit Uckermärkischem Konzertchor erschienen +++

Nach der Sommerpause, so kündigte Jürgen Bischof an, beginnen die Proben für die traditionellen Weihnachtskonzerte zum 3. Advent: „Wir haben die große Hoffnung, dass uns die Pandemie nicht wieder einen Strich durch die Rechnung zieht.“