„Stadtgefährten“

„Sprechende“ Telefonzelle in Templin bleibt stumm

Templin / Lesedauer: 1 min

Das Projekt „Stadtgefährten“ in Templin ist ausgebremst worden. Nicht nur Corona, sondern auch ein Dieb haben für Kontaktsperre gesorgt.
Veröffentlicht:03.04.2020, 17:33
Aktualisiert:06.01.2022, 19:29

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Die gerade erst eröffnete interaktive Telefonzelle auf dem Templiner Markt ist schon nach wenigen Wochen ihres Herzstückes beraubt worden. Ein unbekannter Täter hat offensichtlich den historischen Telefonapparat fein säuberlich aufgeschraubt und das wichtigste Kontaktmodul, einen MP3-Player, entwendet.

Episoden vom Mauerfall

Die gelbe Telefonzelle ist Bestandteil eines gemeinsamen Projektes „Stadtgefährten“ des Kulturgutes Metzelthin, der Stadt und des Museums für Stadtgeschichte zu den Feierlichkeiten von 750 Jahre Ersterwähnung Templin 2020. Das Projekt sollte Einwohner und Gäste auf besondere Weise miteinander ins Gespräch bringen. Wer in der gelben Telefonzelle den Hörer abnahm, konnte sich anhören, wie Mitbürger Mauerfall 1989 und Wiedervereinigung 1990 erlebt haben. Mehr noch: Über das Kontaktmodul konnten die Leute gleich auch eigene Episoden auf Band sprechen.

Ausstellungseröffnung verschoben

Inzwischen ist die Telefonzelle nicht nur abgeschlossen, sondern gut sichtbar mit einer dicken Kette gesichert. Auch wegen der Ansteckungsgefahr in Coronazeiten hat das Projektteam in Abstimmung mit der Stadt die Telefonzelle außer Betrieb genommen. Auch die Eröffnung einer Sonderausstellung im Museum zum Thema musste abgesagt werden.

Anzeige erstattet

Die Stadtgefährten haben wegen des Diebstahls Anzeige erstattet, würden sich aber freuen, wenn sich der Täter besinnen und den gestohlenen MP3-Player zurückgeben würde, auch anonym über den Briefkasten der Stadtverwaltung oder des Museums.