Kreiskrankenhaus feiert Jubiläum
90 Jahre im Dienst der Gesundheit
Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Kai Horstmann
Dr. Heinrich Schneider (81) war 31 Jahre lang der Chefarzt der Dialyseabteilung des Prenzlauer Kreiskrankenhauses. Anlässlich des 90. Geburtstages der medizinischen Einrichtung kam der rüstige Rentner zurück an seinen Wirkungsort. Obwohl er eine so lange Zeit in dem Krankenhaus gearbeitet hatte, waren es nur wenige Jahre, die er im Hauptgebäude in der Stettiner Straße als Arzt wirkte. Als Heinrich Schneider im Februar 1967 seine Dialyseabteilung übernahm, war seine Station mit 40 Betten noch im Dominikanerkloster. Mit der Wende wurde das Gebäude der heutigen Nutzung überführt und seine Abteilung musste in einen anderen Standort wechseln. Aber auch dort blieb er nicht lange. Erst 1992 kam Dr. Schneider mit seinen Medizinern endlich auf das Gelände des Krankenhauses, auch wenn er nur ein Nebengebäude bezog. Im November 1998 erfolgte sein Abschied. Dr. Schneider ging in den Ruhestand nahm Abschied von seinem Krankenhaus, von Prenzlau und von der Uckermark. Er zog mit seiner Frau Thea (77) nach Mahlow bei Berlin. Dort ist seine Frau aufgewachsen und dort leben ihre Verwandten. „Meine Frau ist immer dorthin gezogen, wo ich als Arzt gearbeitet habe. Da war ich es ihr schuldig, nach Mahlow zu ziehen“, sagt Dr. Schneider.
90 Jahre wechselvoller Geschichte
Bevor das heutige Prenzlauer Kreiskrankenhaus gegründet wurde, diente das Domikanerkloster als Städtisches Krankenhaus. 1924 beschloss der Kreistag den Bau eines Infektions- und Tuberkulosehauses in der Stettiner Straße und legte damit den Grundstein. Offiziell wurde das Krankenhaus 1927 in Betrieb genommen und verfügte schnell über 250 Betten, deren Zahl bis 1993 auf 350 erhöht wurde. Die Wende sorgte im Krankenhaus zunächst für einen Aufschwung. 1994 wurde die Chirurgische Station angebaut, 1998 erfolgte der erste Spatenstich für den Südflügel. 2007 startete mit dem Bau des neuen Operationstraktes und der Notaufnahme die letzte Erweiterung. 2008 musste dann die Kinderabteilung geschlossen wurde. Dem folgte im Dezember 2010 die Geburtenstation. Inzwischen steht auch das Gebäude der Dialyseabteilung ohne Verwendung da.
Trotz Rückschlägen hat sich das Krankenhaus gut entwickelt
Die moderne medizinische Ausrüstung und die Sanierung des Krankenhauses begeistern nicht nur Dr. Schneider. „Das Krankenhaus ist wesentlich schöner geworden und hat heute viel mehr Möglichkeiten, Patienten zu versorgen“, sagt Marianne Pallokat (69), die hier 49 Jahre auf der Intensivstation und als Hygieneschwester gearbeitet hat. „Ich spreche noch immer von meinem Krankenhaus und das bleibt es auch.“ In der Tat haben die Verantwortlichen der GLG (Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH) das Krankenhaus zu einem modernen Grundversorgungskrankenhaus gemacht. Rund 4 500 Patienten, denen momentan 130 Betten zur Verfügung stehen, werden jährlich stationär aufgenommen. Dazu kommen rund 13 000 ambulante Patienten. Dr. Thomas Rösel ist Leiter der Intensivstation sowie der Notaufnahme und stellt acht Beatmungsplätze bereit. Außerdem hat er für Schlaganfallpatienten zur Erstversorgung eine Spezialstation zur Verfügung. Laut Verwaltungsdirektorin Marita Schönemann hat sich das Krankenhaus in vielen Bereichen spezialisiert. Dieses gilt besonders für die Grundversorgung, dann im Bereich der Versorgung von älteren Menschen und der Inneren Medizin. „Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft die gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Ziele erreichen, damit wir diesen Standort sichern. Wir tragen für die Region eine große Verantwortung“, sagt Marita Schönemann.