Staatsanwalt eingeschaltet

Adler das Nest unter den Federn weggeschlagen

Herzfelde / Lesedauer: 1 min

Ein Greifvogel wurde bei Herzfelde seiner Brutstätte beraubt. Wie es aussieht, haben noch unbekannte Täter dort eine Umweltstraftat begangen. Ein schlimmer Verdacht keimt auf. Und es ist offenbar kein Einzelfall.
Veröffentlicht:15.05.2017, 06:00

Von:
  • Horst Skoupy
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Bei Herzfelde wurde ein Baum gefällt, auf dem sich ein Seeadler-Horst befand. Arno Hinz (Ampel-Uckermärker Heide) informierte die Templiner Stadtverordneten und teilte mit, dass der Vorfall bereits bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Uckermark angezeigt wurde. Brisant: In diesem Bereich soll ein Windpark entstehen.

Kein Einzelfall, wie Harald Wendt, Sachgebietsleiter bei der unteren Naturschutzbehörde, bestätigte. Wegen zwei ähnlicher Vorfälle im Norden der Uckermark wurde bereits Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt, erklärte er. Zu Details wollte er sich mit dem Verweis auf die laufenden Verfahren nicht äußern. Auch wollte er nicht darüber spekulieren, ob diese Vorfälle im Zusammenhang von Planungen zu Windkraftanlagen stehen. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin will sich in der dieser Woche dazu äußern, hieß es am Freitag.

Die Bestände des Seeadlers haben sich in Brandenburg gerade stabilisiert. 1992 stand der Greifvogel auf der roten Liste der gefährdeten Tiere. Damals war er vom Aussterben bedroht. Inzwischen hat sich seine Population soweit erholt, dass er 2008 aus der roten Liste entlassen werden konnte.