Blockade an Raffinerie

Aktivisten behindern Rettungseinsatz

Schwedt / Lesedauer: 2 min

Gegen drei der Greenpeace-Protestler, die am Dienstag das PCK in Schwedt belagerten, wurde Anzeige erstattet.
Veröffentlicht:16.03.2022, 14:54
Aktualisiert:17.03.2022, 09:15

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Die Aktion von Greenpeace am Dienstag vor der PCK Raffinerie GmbH in Schwedt hat ein juristisches Nachspiel. Die Umweltschutzkämpfer blockierten in ihrem Protest nicht nur den Haupteingang des Unternehmens sowie die Schienen, sondern behinderten auch einen Rettungseinsatz. Im Internet kursiert ein Video, in dem zu sehen ist, wie die schnelle Fahrt des Rettungswagens durch die Sitzblockade gestoppt wurde, die Sanitäter ausstiegen und mit Hilfe von Polizisten versuchten, sich ihren Weg zu bahnen. Der Krankenwagen war zu einem Unfall nahe Stendell unterwegs, wo zwei Autos zusammengestoßen und drei Personen teils schwer verletzt worden waren, der Uckermark Kurier berichtete.

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Greenpeace rechtfertigte das Verhalten der Mitstreiter, dass diese vor einer von mehreren Straßeneinfahrten gestanden hätten und mehrere Zugänge zum und vom Betriebsgelände frei gewesen seien. Zudem hätten sie mit der Polizei sofort den Weg für den Rettungsdienst frei gemacht.

Wie Roland Kamenz von der Pressestelle Polizeidirektion Ost mitteilte, habe die Aktion zu einer geringfügigen Verzögerung geführt. Er wies darauf hin, dass manchmal Minuten oder Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Aus diesem Grund sei Anzeige gegen drei namentlich bekannte Aktivisten wegen Nötigung erstattet worden, so der Polizeisprecher. Was mit einer Freiheitsstrafe von maximal drei Jahren geahndet werden könne.

Kamenz fügte hinzu, dass Greenpeace die Aktion bis ins Detail geplant hatte. So hatten die Aktivisten im Gleisbett spezielle Vorrichtungen einbetoniert und ihre Hände darin angekettet, sodass sie nicht ohne Weiteres von den Schienen getragen werden konnten. Die Personen mussten später durch Spezialkräfte der technischen Einsatzeinheit der Brandenburger und Berliner Polizei von ihren Befestigungen gelöst und samt Block von den Schienen getragen werden.

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Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe (parteilos) zeigte keinerlei Verständnis für die Protestaktion. „Das führt nicht zur Deeskalation in den Kriegsgebieten. Ein Lieferstopp für russisches Öl führt zum Zusammenbruch der Treibstofflieferungen in Ostdeutschland und hat schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für ganz Deutschland“, stellte sie klar. Mit Fassungslosigkeit reagierte sie auf die Behinderung des Rettungseinsatzes. Den Aktivisten habe jegliches Verantwortungsbewusstsein gegenüber den verletzten Personen gefehlt.