Treibjagd
Ausländische Jäger in der Uckermark trotz Corona zulässig
Prenzlau / Lesedauer: 1 min

Horst Skoupy
Eine Treibjagd bei Poratz am vergangenen Wochenende hat bei einem Uckermärker (Name ist der Redaktion bekannt) eine Grundsatzfrage ausgelöst. Seines Wissen waren an dieser Jagd auch Jäger aus den Niederlanden beteiligt. Angesichts der Reisebeschränkungen, die überall gelten, hält er es für fragwürdig, dass Jäger aus dem Ausland für Jagden in die Uckermark geholt werden.
Auf Unterstützung angewiesen
Dietrich Mehl, Leiter der Landeswaldoberförsterei Reiersdorf, bestätigte, dass die Treibjagd am Wochenende bei Poratz stattgefunden habe. So wie viele andere, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden, habe auch diese neben der Pflicht zur Erfüllung von Abschussplänen dazu gedient, Schwarzwild zu erlegen. „Wir haben neben Corona mit der Afrikanischen Schweinepest eine weiteres Problem“, sagte er. Um eine Ausbreitung zu erschweren, sollen Wildschweine als Überträger der Krankheit verstärkt bejagt werden. Es sei üblich, dass an solchen Treibjagden auch auswärtige Jäger teilnehmen. „Wir sind viel zu wenig Jäger und daher auf diese Unterstützung angewiesen“, erklärte Dietrich Mehl.
Hygienekonzept entscheidend
Eine solche Praxis verstoße nicht gegen Coronaeinschränkungen, informierte Sebastian Arnold, Pressereferent im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg. „Die Jagdausübung, unabhängig ob die Einzeljagd oder Gesellschaftsjagd, ist möglich, wenn ein Hygienekonzept vorliegt und die erforderlichen Abstandsregelungen eingehalten werden.” Dabei sei nicht relevant, woher ein Jäger komme. „Es wird nicht nach der Herkunft der Jagdteilnehmer unterschieden“, stellte er klar.