Ausbildung

Azubis brechen in Templin Lanze für soziale Berufe

Uckermark / Lesedauer: 3 min

Wie weiter nach dem Schulabschluss? Am Templiner Standort des Oberstufenzentrums Uckermark konnten sich Interessierte darüber informieren.
Veröffentlicht:15.01.2023, 17:20

Von:
  • Author ImageMichaela Kumkar
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Erzieherin zu werden, das kann sich Zehntklässlerin Franziska Wagner nach dem Schulabschluss gut vorstellen. Am Templiner Standort des Oberstufenzentrums Uckermark (OSZ) hat sie sich beim Tag der offenen Tür gemeinsam mit ihrem Vater über die dortigen Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Die Wagners sind in der Nähe von Neustrelitz zu Hause. Weil die Erzieherausbildung in Templin seit Jahrzehnten einen guten Ruf hat, ist Franziska auf den Standort aufmerksam geworden. Adina Lachmann-Völker, die eine Ausbildung zur Erzieherin in Teilzeit absolviert, bestärkte die Zehntklässlerin in ihrem Berufswunsch: „Ich bin froh, mich dafür entschieden zu haben. Wer gern mit Kindern arbeitet, dem würde ich ihn immer empfehlen“, so die junge Frau.

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Schüler und Lehrkräfte informierten die Besucher des Tages der offenen Tür über die verschiedenen Bildungsgänge an der Abteilung 2 des OSZ: Fachoberschule Sozialwesen, Berufsfachschule für Soziales, Fachschule für Sozialwesen/Sozialpädagogik beziehungsweise Heilerziehungspflege. Darüber hinaus ging es um die Ausbildung für den Erzieher- und Heilerziehungspflegeberuf in Voll- und Teilzeit. „Zurzeit haben wir insgesamt 314 Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Bereichen. Sie kommen nicht nur aus der Uckermark und dem Barnim, sondern auch aus angrenzenden Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern.“ Das liege aus ihrer Sicht zum einen an der Vielfältigkeit des Ausbildungsprofils. „Zum anderen ist der Bedarf gerade an gut ausgebildeten Erziehern groß.“

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Wegen dieser Vielfalt hat sich auch die Templinerin Madita Haberland für den Erzieherberuf entschieden. Die junge Frau ist im dritten Ausbildungsjahr und hat vor, nach ihrem Abschluss erste berufliche Erfahrungen in Templin zu sammeln. „Am liebsten würde ich im Hortbereich arbeiten“, ließ sie wissen. Am Sonnabend informierte sie über ein interessantes Projekt aus dem Unterricht ihrer Klasse: Unter dem Titel „Das Geheimnis hinter der Maske“ haben sich die angehenden Erzieher mit Verhaltensoriginalitäten beschäftigt. Dabei wurden Masken gestaltet und theoretische Fakten zu Dingen wie ADHS oder Essstörungen zusammengetragen und aufbereitet. „Unser Ziel war, gewisse Stigmata aufzuzeigen und mit Klischees zu brechen“, so Madita Haberland. Der 17-jährige Mika Kahmann aus Woldegk freut sich schon auf die Erzieherausbildung, befindet sich aber noch in der Ausbildung zum Sozialassistenten. Solche Informationsmöglichkeiten wie den Tag der offenen Tür zu nutzen, könne er jedem nur empfehlen. „Das hilft bei der Berufswahl.“

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Besucher konnten außerdem einen Blick in den neuen Entspannungsraum werfen. Entstanden ist er im Rahmen eines Projektes, an dem angehende Heilerziehungspfleger beteiligt waren. „Zunächst steht er Schülern und Lehrern zur Verfügung, soll aber auch für Unterrichtszwecke in diesem Bereich genutzt werden“, so Lehrerin Ursula Finn-Naffin, die das Projekt betreut hat. An der Umsetzung hat auch die Prenzlauerin Ronja Völkert mitgewirkt. Sie möchte Heilerziehungspflegerin werden und lobte die Ausbildung am OSZ. „Hier findet nicht der typische Frontalunterricht statt, sondern viel Gruppenarbeit. Das macht das Lernen angenehm.“