Straßensperrung

B198 nun doch ab Montag dicht

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Voraussichtlich bis 8. Mai soll die Vollsperrung auf der wichtigen Verkehrsader dauern. Die Anlieger sind sauer, weil die Information so spät kam.
Veröffentlicht:30.03.2022, 05:27
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  • Author ImageClaudia Marsal
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Wird die Prenzlauer Ortsdurchfahrt auf der B 198 nun ab nächste Woche gesperrt oder nicht? Darüber herrschte lange Unklarheit. Nachdem die Stadt den mangelnden Informationsfluss seitens des Bauträgers öffentlich bemängelt hatte und der Landesbetrieb Straßenwesen auf Nachfrage des Uckermark Kurier kein konkretes Anfangsdatum benennen konnte, ging das Rätselraten weiter. Jetzt lagen bei den Anwohnern allerdings Informationsschreiben in den Briefkästen. In denen steht der 4. April als Baubeginn festgeschrieben, also der Montag nächster Woche: „Bis voraussichtlich 8. Mai wird es zu einer Vollsperrung hinter der Einmündung An der Schnelle bis zur Einfahrt Aldi/Ende Verkehrsteiler kommen (circa 400 Meter)“.

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Auch die Zufahrtsstraße „Großer Bruch“ auf die B198 werde in diesem Zeitraum gesperrt, teilte die Eurovia Verkehrsbau Union GmbH mit. Brisant an der Sache ist, dass die anliegenden Grundstücke ab diesem Tag nur noch in Abstimmung befahrbar beziehungsweise tagelang gar nicht mehr erreichbar sein werden. Mitten drin in dem gesperrten Bereich liegt das Geschäft von Maika Schulz. Die Betreiberin des MS Armee- und Berufsbekleidungsladens weiß nicht, „was sich die Entscheider dabei gedacht haben.“ Schlimm genug sei ja schon, dass sie selbst ab Montag weder rechts noch links weg komme von ihrem Parkplatz. „Aber die Kunden erreichen uns ja nicht. Es wird doch niemand beim Netto sein Auto abstellen und zu uns runter laufen. Katastrophe! Seit der Schließung des Aldi herrscht in unserer Straße eh schon tote Hose.“

Händler verzweifelt

Die Händlerin ist der Verzweiflung nah: „Soll ich dicht machen und mich im Liegestuhl an die Straße setzen und den Bauleuten zugucken? Mindestens sieben Mal hat man dieses Spiel mit der Vollsperrung schon mit uns Anliegern getrieben. Aber welche Konsequenzen das für uns hat, interessiert offenbar niemanden.“ Bei der ebenfalls im Sperrbereich liegenden Ersten Prenzlauer Maler GmbH will man im Vorfeld hingegen noch nicht die Pferde scheu machen, sondern abwarten, in welchem Umfang wann genau gesperrt sein wird. In der Firma geht man davon aus, dass mit den Bauleitern vor Ort pragmatische Lösungen gefunden werden können. In der Vergangenheit habe man damit gute Erfahrungen gemacht, hieß es.

Vier Wochen für wenige Meter

Unternehmerin Ute Müller ist zwar keine direkte Anliegerin, aber auch sie gehört zu denen, die durch diese Baumaßnahme zum wiederholten Male empfindlich getroffen werden. Die Blumenhändlerin, der Geschäft an der B198 in Dedelow liegt, ärgert sich: „Warum stehen bereits die Umleitungsschilder, wenn kein Baubeginn feststeht? Wie oft und wie lange die B198 in den letzten zehn Jahre schon gesperrt war, das müsste man mal recherchieren. Und jetzt wieder gleich wieder vier Wochen, um ein paar Meter Asphalt zu erneuern, lächerlich.“ Sie findet, dass der genaue Baubeginn schon über die Medien hätte mitgeteilt werden müssen: „Die Blumenlieferanten fahren doch nicht aufgrund aufgestellter Schilder enorme Umwege. Das ist doch alles keine Organisation.“

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Allen gemein ist die Hoffnung, dass man vielleicht doch schneller fertig wird als geplant und sich die Bauleute vor Ort kooperativ zeigen. Warum nicht wie anderswo mit halbseitigen Sperrungen auf der B198 gearbeitet werde, will den Betroffenen allerdings nicht in den Kopf.