Erneuerbare Energie

Bald Acker-Solarparks in Nordwest?

Nordwestuckermark / Lesedauer: 2 min

Bislang galt in der Gemeinde Nordwestuckermark: Keine Solarzellen auf Acker und Grünland. Das könnte sich jetzt allerdings ändern.
Veröffentlicht:30.11.2022, 05:00

Von:
  • Oliver Hauck
Artikel teilen:

Die Meinungen über Solarzellen auf Acker- und Grünlandflächen gehen weit auseinander: von grundsätzlicher Ablehnung oder Zustimmung bis hin zu: „Wenn wir das dulden müssen, wollen wir wenigstens einen günstigen Strompreis haben.“ Solaranlagen auf Freiflächen zu genehmigen, liegt in Verantwortung der Kommunen.

Agri-Photovoltaik: Öko-Gänse unter Solarmodulen

Die Gemeinde Nordwestuckermark (NWU) hatte vor zwei Jahren festgelegt, dass Acker- und Grünlandflächen von der Errichtung von Photovoltaikanlagen auszunehmen sind. In einer neuen Vorlage, die der Gemeindevertretung am 1. Dezember zur Beschlussfassung vorliegen wird, heißt es nun aber: „Die aktuellen Zeitgeschehnisse [...] machen ein teilweises Umdenken [..] bezüglich der Nutzung von Acker- und Grünlandflächen notwendig.“ Solarzellen auf dem Acker sollen also in Zukunft grundsätzlich möglich sein.

Lesen Sie auch: Neue Energie-Projekte im Boitzenburger Land

Die Voraussetzungen dafür würde ein Kriterienkatalog regeln, der am Donnerstag beschlossen werden soll. Ihm zufolge sollen die Anlagen „optisch keine Störungen auslösen“, „nicht zu einer Verknappung [...] besonders hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen führen“, ökologisch verträglich sein und eine „regionale Wertschöpfung“ darstellen. Letzteres heißt: es soll sich für die Gemeinden finanziell lohnen, durch günstigen Strom und Gewerbesteuereinnahmen. Bis zum 31. Dezember können die Bürger zu diesem Katalog Eingaben machen.

Photovoltaik auf Ackerflächen: Baubeginn für Solarpark im Boitzenburger Land

Diese Frist sei zu kurz, heißt es dazu in einem Einwohnerantrag, der von Andrea Schüten-Schwedhelm und Volker Wille formuliert wurde. Im Antrag wird „die Bereitstellung vielfältiger Informationen als Grundlage für die Meinungsbildung, sowie die Möglichkeit der Diskussion und direkte Mitwirkung am Entscheidungsprozess“ gefordert. Dieser Prozess solle von der Verwaltung begonnen und möglichst bis zum 30. Juni 2023 abgeschlossen werden. Der Antrag wurde bereits von mehr als 300 Bürgern unterzeichnet und liegt der Gemeindevertretung vor. Für die öffentliche Sitzung am Donnerstag, 1. Dezember um 18.30 Uhr in der Aula der Grundschule Gollmitz, Schulstraße 2 ist also mit einem regen Besuch und lebhafter Diskussion zu rechnen.