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Schicksalsschlag

Brand bringt Ehepaar um sein Hab und Gut

Christianenhof / Lesedauer: 3 min

Ein Wohnhaus in der Uckermark ging in der Nacht in Flammen auf. Für die Feuerwehrleute gab es nicht nicht mehr viel zu retten.
Veröffentlicht:23.05.2023, 15:29

Von:
  • Horst Skoupy
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Es ist unfassbar. Quasi über Nacht hat ein Ehepaar in Christianenhof in der Uckermark sein Hab und Gut verloren. Vernichtet von einem verheerenden Brand, der ihm im schlimmsten Sinn des Wortes nicht nur das Dach über dem Kopf nahm. Wohnungseinrichtungen, Hausrat und selbst Dinge, die mit persönliche Erinnerungen verbunden sind, fielen den Flammen zum Opfer.

Der Brand hatte sich bereits am Freitag in den ersten Stunden des Tages ereignet. Gegen 1.40 Uhr schlugen die Pieper der Feuerwehrleute in der Gemeinde Nordwestuckermark Alarm. „Kameraden der Feuerwehr Wittstock/Schapow kamen als erste am Einsatzort an. Da stand der Dachstuhl bereits voll in Flammen“, schilderte Mario Reh, der in der Nacht als Abschnittsleiter Hilfe leistete. Die beiden Bewohner hatten das Haus noch rechtzeitig verlassen können. Nachbarn hatte sich ihrer angenommen.

Leitung bis zum Löschteich

An einen Innenangriff sei überhaupt nicht mehr zu denken gewesen. Den Feuerwehrleuten sei nichts anderes übrig geblieben, als von außen die Flammen zu löschen. Das sei ohnehin schwierig genug gewesen. „Zur Wasserversorgung mussten wir eine Schlauchleitung vom Löschteich legen. Der ist mehrere hundert Meter entfernt. Bis die Leitung lag, sind wir mit Tanklöschfahrzeugen im Shuttleverkehr gefahren“, so Mario Reh.

Zwischenzeitlich waren neben der Feuerwehr Wittstock/Schapow auch die Ortswehren Fürstenwerder, Gollmitz, Schönermark/Wilhelmshof, Weggun und Zernikow im Einsatz. Erst morgens gegen 6.30 Uhr konnten die ersten Einheiten abrücken. Zu dieser Zeit hatten Kräfte der Feuerwehren Zernikow und Wittstock/Schapow Nachlöscharbeiten übernommen.

Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, brannte das Haus bereits lichterloh. (Foto: Mario Reh)

Was zu dem Brand geführt hat und warum er sich so schnell ausbreiten konnte, darüber wollte Mario Reh nicht spekulieren. Die Ursache zu finden, sei Aufgabe von Spezialisten der Polizei. Ohnehin wirkt der Brand in den Köpfen der Feuerwehrleute noch nach. „Es ist einfach nur traurig. Du kommst als Feuerwehrmann zu einem solchen Einsatz und kannst nichts mehr retten“, gab er seine Gedanken wieder.

Dorfgemeinschaft steht zusammen

Am Montag hatte sich Roland Klatt, Bürgermeister der Gemeinde Nordwestuckermark, vor Ort über das Ausmaß des Unglücks informiert und bot der betroffenen Familie seine Hilfe an. Im Ort ist die Dorfgemeinschaft inzwischen dabei, tatkräftige Hilfe zu leisten. Einwohner haben bereits dabei geholfen, alles aus dem Haus zu holen, was noch zu retten ist, berichtete Heike Munser, die in Christianenhof wohnt und zu den Helfern gehört. „Überall im Dorf laufen Waschmaschinen, um Wäsche für das Ehepaar zu waschen.“

Heike Munser selbst ist gerade dabei, zu prüfen, wie unkompliziert ein Spendenkonto eingerichtet werden kann und ist dazu mit der Sparkasse Uckermark im Gespräch. Darüber hinaus laufen Verständigungen über die nächsten Schritte zur Hilfeleistung.

Haus unbewohnbar

Ganz oben auf der Liste steht dabei die Unterbringung des Ehepaars, das immer noch unter Schock steht. Nach dem Brand ist das Haus definitiv unbewohnbar. Im Moment können der Hausbesitzer und seine Frau bei Freunden wohnen. Es müsse aber eine längerfristige Lösung gefunden werden, bis offene Fragen mit dem Gebäudeversicherer geklärt sind.