Feuerwehreinsatz an Pfingstmontag
Brand zerstört in Uckermark Lager für Glasfaserbau
Schönermark / Lesedauer: 3 min

Heiko Schulze
Für die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Wehren in der Gemeinde Nordwestuckermark gab es am frühen Pfingstmontag erneut einen Großeinsatz. Am 6. Juni um 0.41 Uhr wurde Alarm ausgelöst, nur wenige Minuten später trafen die ersten Einsatzkräfte aus Schönermark am Brandort ein, schildert Einsatzleiter Steffen Münn. Auf dem zentralen Lagerplatz für die Glasfaser-Baustellen in der Region standen mehrere Kabeltrommeln, die mit Leerrohren für Glasfaser bestückt waren, in Flammen. „Beim Eintreffen der ersten Kameraden stand bereits die gesamte innere Abstellfläche auf dem Lagerplatz in Vollbrand“, schildert Steffen Münn. Circa 40 der Trommeln mit einem Durchmesser von jeweils circa zwei Metern und mehrere ebenfalls dort gelagerte Schaltkästen wurden durch das Feuer vernichtet.
Der Aufbau der Löschwasserversorgung erfolgte aus Zisternen der HAGE Nord AG, deren Gelände unmittelbar an den – unter anderem von der Firma MTS Demmin genutzten – Lagerplatz (früher Teba Bau) grenzt.
Ausbreitung verhindert
Insgesamt kamen 45 Feuerwehrkameraden mit neun Fahrzeugen aus Schönermark/Wilhelmshof, Gollmitz, Naugarten, Wittstock, Fürstenwerder und Zernikow zum Einsatz. Sie konnten ein Übergreifen der Flammen auf weitere Kabeltrommeln, Baucontainer und Radlader erfolgreich verhindern.
Beachtliche 120 000 Liter Löschwasser flossen dabei aus den B-Rohren, so der Einsatzleiter. Dass der Platz gut aufgeräumt und Materialien mit Abstand zueinander gelagert worden waren, habe dazu beigetragen, dass der durch das Großfeuer angerichtete Schaden nicht noch größere Ausmaße angenommen hatte. Nach circa eineinhalb Stunden war das Feuer unter Kontrolle. Ab 3.30 Uhr erfolgte die Übergabe zur Restablöschung und Brandwache an die Kameraden aus Schönermark/Wilhelmshof.
Staeks vom Jubilar
Um die Versorgung der Einsatzkräfte hatte sich die Freiwillige Feuerwehr Wittstock gekümmert. Dabei staunten die Kameraden nicht schlecht, dass neben der gewohnten Versorgung bei solchen Einsätzen (Wasser, Kaffee, Brötchen und Bockwurst) plötzlich auch gegrillte Steaks die Runde machten. Deren Spender war Dieter Rosenau, selbst viele Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, der just am Pfingstsonntag seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte und noch ein Paket an Gegrilltem übrig hatte. Die Kameraden ließen sich natürlich nicht zwei Mal bitten und gratulierten ihrem Kameraden aufs Herzlichste.
Sechsstellige Schadenshöhe
Die Polizei geht nach bisherigem Ermittlungsstand von vorsätzlicher Brandstiftung aus, erklärte Dienstgruppenleiter Polizeihauptkommissar Mark Schmidt aus der Polizeiwache Prenzlau. Die entstandene Schadenshöhe wird bisher auf circa150 000 Euro geschätzt.
Für die Freiwilligen Feuerwehren in Nordwestuckermark war dieses bereits der zweite Großbrand seit Monatsbeginn, bei dem sie gefordert wurden. Am 1. Juni hatte ein Großbrand einen aus Feldstein- und Ziegelmauerwerk errichteten Speicher in Rittgarten vernichtet. Den Einsatzkräften war es gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf ein Wohnhaus, Garagen und einen Flüssiggastank in unmittelbarer Nähe zu verhindern.
Mehr dazu unter: Feuer vernichtet massiven Speicher in Rittgarten
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Boitzenburg, Hardenbeck, Wichmannsdorf und Warthe wurden Sonntagnacht gegen 22.31 Uhr zur Bekämpfung eines Waldbrandes bei Boitzenburg gerufen. An der Badestelle am Schloss wurde eine Wasserentnahmestelle eingerichtet, um im Pendelverkehr die Tanklöschfahrzeuge zu befüllen. Gegen 23.15 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.