Bürger wehren sich gegen Windräder am See
Blankenburg / Lesedauer: 3 min

Die Bürgerinitiative Blankenburg hatte kürzlich zu ihrer ersten Bürgerversammlung geladen. Grund für das Treffen war der Entwurf des „Intergrierten Regionalplans Uckermark-Barnim“, welcher die Windeignungsgebiete in der Planungsregion Uckermark und Barnim ausweist. Für Kritik sorgt in diesem Papier vor allem das Areal Nr. 16 namens „WEG Hohengüstow“, welches sich zwischen Blankenburg und Hohengüstow erstreckt und flächenmäßig verdoppelt werden soll – von ehemals 198 Hektar auf sage und schreibe 396 Hektar. Vor allem die damit einher gehende Umbauung ihres Sees wollen viele Bürger des Dorfes nicht einfach so hinnehmen, sagen die Vertreter der Initiative.
+++ Neuer Vorstoß gegen lästiges Nacht-Blinken von Windrädern +++
Zu besagtem Treffen erschienen dann neben rund 40 Anwohnern aus der Umgebung auch der stellvertretende Landrat Frank Bretsch, die Landtagsabgeordnete Christine Wernicke (BVB/Freie Wähler), Bürgermeisterin Roswitha Müller von der Gemeinde Oberuckersee, Bürgermeister Peter Gerhardt von der Gemeinde Uckerfelde und Rainer Ebeling (VERNUNFTKRAFT e.V. – Bundesinitiative für vernünftige Energiepolitik).
Uckermark hat Soll erfüllt
„Viele Bürger sind der Auffassung, dass die Uckermark ihr Soll längst erfüllt hat. Derzeit stehen rund 800 Windenergieanlagen in der Region, 300 davon außerhalb der neuen Planungsflächen. Diese werden somit nicht zur Zwei-Prozent-Flächen-Regelung hinzugerechnet. Demnach ist das Flächenziel schon lange erreicht. Und trotzdem zahlt man in der Region den höchsten Strompreis und finanziert über Umlagen diese Energiepolitik”, heißt es in einem der Redaktion vorliegenden Positionspapier.
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Zu den wichtigsten Argumenten gegen die Erweiterung des Windeignungsgebietes zählte an diesem Abend in erster Linie die Gesundheit, welche die Menschen durch Infraschall und Lärmbelästigung in Gefahr sehen. Aber auch der hohe Energiepreis in der Uckermark, der Schutz der besonderen Landschaft und Tierwelt, fehlende Speichermöglichkeiten, der Ausbau kommunaler Dachflächen mit Photovoltaik als Alternative sowie negative Auswirkungen auf Grundstückspreise kamen zur Sprache.
Stellungnahmen schreiben
Nach dem Meinungsaustausch stand noch die Frage im Raum, wie sich Bürger beteiligen und ihre Meinung einbringen können. Hierzu gab es die wichtige Information, dass bis einschließlich 11. Oktober 2022 Stellungnahmen zum Planentwurf, zu seiner Begründung sowie zum zugehörigen Umweltbericht abgegeben werden können. Alle Unterlagen sind unter www.uckermark-barnim.de einsehbar. Stellungnahmen sind zu richten an: Regionale Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim, Paul-Wunderlich-Haus, Am Markt 1, 16225 Eberswalde oder per E-Mail an [email protected]
Alle Bürger können sich beteiligen, Fragen stellen oder um Erläuterung bitten – egal ob direkt oder indirekt betroffen. Die Bürgerinitiative würde sich über die Vernetzung mit anderen Orten freuen, heißt es abschließend. Wer Kontakt herstellen will, kann sich per Mail wenden an: [email protected]