Kommentar

Coronavirus: Einfach den Mund halten und alles schlucken?

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Im Nordkurier finden auch kontroverse Meinungen Gehör. Unsere Reporterin Claudia Marsal sieht das Thema Maskenpflicht und Corona sehr kritisch und fragt, ob man heutzutage überhaupt noch Fragen stellen darf.
Veröffentlicht:16.08.2020, 16:29
Aktualisiert:06.01.2022, 21:10

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Corona hat die Gesellschaft gespalten – in die, die zutiefst verängstigt sind und alle auferlegten Restriktionen begrüßen, sich sogar noch eine Verschärfung wünschen. Ich schätze, das sind 70 Prozent. Und in jene, denen das Ganze zu weit geht, die den Zahlen immer mehr misstrauen, weil sie Daten in Relation setzen, weil sie hinterfragen.

Ich zähle mich zu Letzteren. Obwohl es als Reaktion auf meine Beiträge böse Anfeindungen gab, kann ich meine Augen nicht davor verschließen, dass wir uns – und das ist meine persönliche Meinung – in vielen Bereichen in die Tasche lügen. Das fängt bei offiziellen Terminen an, wo fürs Zeitungsfoto schnell Abstand gewahrt und der Mund-Nasen-Schutz angelegt wird; geht über Hygienekonzepte, bei denen die Verfasser sagen, dass sich eh keiner daran hält, dass sie die aber machen, weil ihnen sonst die Behörden den Laden schließen.

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Kein Massenausbruch trotz großer Demos

Die Tatsache, dass nach Großdemos wie in Berlin nicht die halbe Hauptstadt in der Klinik liegt, spielt da sicher mit rein. Selbst wenn da nur 17.000 Teilnehmer (was ich bezweifle) eng an eng standen, müssten doch schon die für einen Massenausbruch gesorgt haben. Oder?

Die Krönung aber ist der neue Schulalltag. Dass mein Jüngster wie gefordert mit Maske in den Bus steigt und sie auch im Gebäude trägt, steht nicht mehr zur Debatte. Ich muss akzeptieren, dass er sie zu tragen hat, sonst wird er nicht befördert/beschult. Dass er während der Hofpausen allerdings maskiert in abgegrenzte Bereiche muss und nur seine Lerngruppe treffen darf, setzt dem Ganzen die Krone auf.

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Partys werden so oder so gefeiert

Sobald die Nachmittagsklingel ertönt, stehen die Kinder doch wieder im Pulk. Sie liegen dicht an dicht im Freibad, hängen in Bussis ab. Sie feiern Partys – ob die Erwachsenen es wollen oder nicht. „Reg‘ dich bitte nicht auf, Mama“, hat mir mein fast 13-Jähriger gesagt: „Wir machen einfach alles mit, was die von uns wollen. Die Schule kann nichts dafür. Sonst haben wir bald gar keinen Unterricht mehr. Willst du das?“

Nein, natürlich nicht. Also keine Fragen mehr stellen? Ist das die Lösung?

Unser Reporter hat eine ganz andere Meinung zu dem Umgang mit dem Coronavirus. Seinen Kommentar können Sie hier lesen.