Retter am Telefon
Die Helden der ersten Sekunde
Eberswalde / Lesedauer: 2 min

Konstantin Kraft
Wer in der Uckermark einen Notruf absetzt, landet automatisch in Eberswalde. Dort sitzt Mitarbeiter der Integrierten Regionalleitstelle Nordost, die sämtliche Notrufe unter der Nummer 112 entgegen nehmen und die entsprechenden Einsatzkräfte alarmieren. Täglich erreichen die Regionalleitstelle circa 700 Anrufe. Fast 105 000 Einsätze haben die Sachbearbeiter 2018 nach Angaben von Marcel Haupt, Dienstgruppenleiter in der Rettungsleitstelle, koordiniert. Die Leitstelle ist rund um die Uhr besetzt, 365 Tage im Jahr. Neben der Uckermark betreuen sie auch die Notrufe aus den Kreisen Barnim und Oberhavel.
Erste Hilfe am Telefon
Am Telefon helfen die Sachbearbeiter täglich dabei, Leben zu retten. Wann immer es nötig sei, halten sie die Verbindung, bis Notarzt oder Feuerwehr am Unfallort eingetroffen sind. Am aller wichtigsten sei dabei, die Ruhe zu bewahren und das Gefühl zu vermitteln, dass Hilfe auf dem Weg ist. Auch in Extremsituation: Etwa wenn ein Anrufer Hilfe bei der Reanimation eines Verletzten braucht.
„Das schlimmste in einer solchen Situation wäre es, den Anrufer alleine zu lassen“, sagt Marcel Haupt, der unter anderem für die Einsatzorganisation zuständig ist. Er arbeitet seit 2006 bei der Regionalleitstelle Nordost und war davor im Rettungsdienst tätig. „Ich liebe meinen Job“, sagt er, „man ist der Erste am Notruf und kann beeinflussen wie das Notfallgeschehen weiter abläuft.“
Zuständig für drei Landkreise
Die Regionalleitstelle Nordost besteht seit zehn Jahren in Eberswalde. Gerade wurde das Jubiläum mit einem Festakt gefeiert. Im Haus der städtischen Berufsfeuerwehr untergebracht, verfügt die Leitstelle über insgesamt 14 Arbeitsplätze. Diese werden von den Sachbearbeitern im Schichtdienst besetzt. Dazu kommen noch Techniker im Bereitschaftsdienst.
Im Versorgungsbereich über die drei Landkreise Uckermark, Barnim und Oberhavel koordinieren die Einsatzsachbearbeiter circa 45 Rettungswachen und rund 320 Feuerwehren. Auch der Rettungshubschrauber „Christoph 64“, der in Angermünde stationiert ist, wird ebenfalls von Eberswalde aus eingesetzt.