Pfeil und Bogen
Die Meister–Macher aus der Uckermark
Schmölln / Lesedauer: 3 min

Claudia Marsal
Immer freitags schultern sie Pfeil und Bogen. Dann steuert das Gros der 67 Mitglieder des Schmöllner Schützenvereins den Sportplatz hinter der ehemaligen Schule an. Der Zuspruch ist groß, freut sich Chefin Kerstin Suckow. Erst beim letzten Mal haben sich wieder zwei neue Mitglieder angemeldet. Die Mädchen im Teenager–Alter wollen künftig die Reihen der Sportler verstärken. Die beiden sind in guter Gesellschaft, denn der Verein verjüngt sich zusehends. Der Jüngste ist aktuell sieben Jahre alt, der Älteste 77. Auch Letzterer kommt noch regelmäßig zum Training und zu den Ausscheiden angereist. Dass die Mannschaft künftig ein einheitliches Aussehen hat, ist der Sparkasse Uckermark zu verdanken.
T–Shirts gesponsert
Die Bank ermöglichte über eine Sponsorenvereinbarung die Anschaffung von Dutzenden neuen T–Shirts. Nicht nur Kerstin Suckow freut sich schon riesig auf die ersten Wettbewerbe im neuen, roten Look. Der Verein ist regelmäßig bei Kreis– und Landesmeisterschaften vertreten, sogar einen Titel als Deutscher Meister haben die Schmöllner schon errungen. Hauptsächlich gehe es aber um die sinnvolle Freizeitbeschäftigung und das schöne Miteinander, betont die Vorsitzende im Gespräch mit dem Uckermark Kurier. Der Termin fürs Pressefoto beispielsweise wurde mit einem großen Kuchenessen verbunden. Da konnte auch der Regen der guten Stimmung nichts anhaben. „Die Geselligkeit kommt bei uns nicht zu kurz. Wir haben Spaß“, versichert die engagierte Vereinschefin.
Das Bogen–Lager von Schmölln hat beispielsweise schon lange Tradition. Seit vielen Jahren schart der ortsansässige Schützenverein seine Mitglieder bei einem Sommer–Camp um sich.
Legendäres Zeltlager
Übernachtet wird in großen Zelten auf der Wiese am See. Die Organisatoren zählen meist 20 Teilnehmer und mehr. Die Frauen, Männer und Kinder rekrutieren sich längst nicht mehr nur aus dem Ort selbst. Gern klinken sich auch andere Vereine bei der mehrtägigen Veranstaltung mit ein, beispielsweise aus Prenzlau und Hohen Neuendorf. Den Schmöllnern wird stets ein hohes Leistungsniveau bescheinigt und den Übungsleitern für ihre hervorragende Arbeit gerade im Kinder– und Jugendbereich gedankt. Sie müssen sich nicht
verstecken. Der Termin für dieses Jahr steht schon: 8. bis 11. August, immer in der vierten brandenburgischen Ferienwoche.

Spiel, Spaß und gute Laune
Am letzten Tag gibt es stets einen Abschlusskampf, ansonsten viel Training, Spiel, Spaß und gute Laune. Bereits am 5. August wird zum ersten Randowtalcup eingeladen, bei dem die erfolgreichste Mannschaft den Wanderpokal mitnehmen darf. Angemeldet haben sich bereits etliche Teilnehmer, darunter auch junge Polen. Dass die Schmöllner im Nachwuchsbereich so erfolgreich sind, kommt nicht von ungefähr.
Sie achten darauf, dass die Mitgliedsbeiträge sozialverträglich gehalten werden. Selbst beim Sommer–Camp müssen die Knirpse lediglich einen Obolus für die Vollverpflegung zahlen. Das funktioniert nur durch ganz viel Ehrenamt. Geld in die Kasse spülen vor allem in den warmen Monaten die vielen Dorffeste, bei denen der Verein mit einem mobilen Schießstand vertreten ist. Die dortigen Einnahmen werden für die Anschaffung von Trainingsgerät verwandt. Die Holzbögen beispielsweise bekommen die Vereinsmitglieder gestellt. Nur wer extravagantere Sachen möchte, muss diese selbst bezahlen. Bei der Lagerverpflegung wiederum engagierten sich die Familien der Teilnehmer sehr. Selbstgekochtes und Selbstgebackenes versüßen den Schützen die harten Trainingsstunden. Seit dem vergangenen Wochenende haben die Schmöllner übrigens drei neue Landesmeister in ihren Reihen. Glückwunsch!