Diese Uckermärker wollen mit fleischlosen Burgern begeistern
Gandenitz / Lesedauer: 3 min

Bei Anja Müller und ihrem Freund Ruben Ziemann wächst die Anspannung. Am Sonntag, dem 22. Mai, gehen sie zum ersten Mal mit ihrem Foodtruck nach Lychen in die Clara-Zetkin-Straße auf Tour. Wochenlang haben sie sich darauf vorbereitet, jetzt sind sie gespannt, wie ihre Idee ankommt. Die beiden jungen Leute haben sich dazu entschlossen, ihre Leidenschaft für vegane Speisen und eine entsprechende Lebensweise zu ihrem Beruf zu machen. Mehr noch: Sie wagen damit ganz bewusst den Schritt in die wirtschaftliche Selbstständigkeit.
„Wir wollten uns gern selbst etwas aufbauen. Dazu haben wir überlegt: Was können wir gut? Was machen wir gern?“, erzählte Anja Müller. Die 27-Jährige ist studierte Lebensmitteltechnologin, Ruben Ziemann ist Ernährungsberater und Fastenleiter.
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Beide leben vegan. Und sie haben in den vergangenen Jahren Erfahrungen in Bio- beziehungsweise Naturkostläden gesammelt, konnten dort ihre kreative Ader ausprobieren. „Ruben hat im vergangenen Jahr rein veganen Rohkostkuchen kreiert, zu Weihnachten haben wir Schokolade in Rohkostqualität hergestellt. Jetzt war uns nach etwas Herzhaftem und so entstand die Idee für vegane Burger, Döner und Wraps“, meinte Anja Müller schmunzelnd. Für ein Geschäft mit festem Standort sind ihnen die Zeiten allerdings zu unsicher. „Wir haben uns für die mobile Variante entschieden“, sagte Ruben Ziemann und wies auf den auffälligen lindgrünen Truck, der bereits auf seinen ersten Einsatz wartet.
Seine Vergangenheit als Postauto sieht man ihm nicht mehr an. „Wir haben den Food-Truck von einem Einzelunternehmer, der selbst Food-Trucker ist, gekauft und für unsere Zwecke hergerichtet. Dazu gehört auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Damit können wir komplett autark arbeiten“, so der 28-Jährige. Beschriftet ist der Foodtruck mit ihrem Logo, zu dem auch der Schriftzug „RubJa´s Leibspeisen“ gehört. „Wir wollten ein traditionell altbekanntes deutsches Wort verwenden“, erklärte Anja, wobei sich der Name RubJa aus ihrer beider Vornamen Ruben und Anja zusammensetzt. Das Logo findet sich auch auf ihrer Arbeitskleidung wieder, mit der sie hinter der Verkaufsluke des Mobils stehen werden.
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Die beiden Gandenitzer wollen mit ihren veganen Speisen eine Marktlücke schließen. Das Angebot in Gaststätten sei überschaubar, Imbissstände gebe es so gut wie gar nicht. Dagegen wachse nach ihrer Einschätzung die Zahl derjenigen Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren wollen, und das auch in ihrer Mittagspause. „Wir wollen den Leuten etwas Gutes tun und dabei auch noch etwas verdienen“, fasste es Ruben Ziemann zusammen.
Auf der Speisekarte werden die Kunden die Auswahl zwischen verschiedenen „Leibspeisen“ haben. „Unser Hauptgericht ist unser veganer Burger“, so der Ernährungsberater. Dazu gehört natürlich frisches Gemüse, das sie von regionalen Anbietern beziehen. Statt des Pattys aus Fleisch verwenden sie Pattys mit Proteinen aus Sonnenblume und Erbse, welche nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz angebaut werden. Ebenso sorgfältig haben sie sich den Lieferanten für ihr Dönerbrot ausgesucht und sich in der Türkischen Bäckerei in Berlin davon überzeugt, dass es absolut vegan hergestellt wird. Das trifft auch auf die Teigtaschen der Wraps zu.
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Mit ihrem Foodtruck wollen sie Campingplätze, Märkte, Festivals im Norden Brandenburgs bis an Berlin heran beziehungsweise im südlichen Mecklenburg-Vorpommern anfahren. Doch auch für Events oder Caterings sind sie offen. Selbst Firmen, die an einem veganen Mittagsangebot interessiert sind, können sich bei ihnen melden.
Telefon: 0176 28258778