Unwetter über der Uckermark
Enorme Schäden im Uckerstadion und an der Uckerpromenade
Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Heiko Schulze
Wer gehofft hatte, mit den Unwettern von Mittwochabend habe die Uckermark das Gröbste überstanden, sah sich spätestens am Donnerstagmorgen getäuscht. An der Uckerpromenade haben sich großflächige Teile des erst 2020 neu errichteten Hangs gelöst und sind auf die Straße gestürzt. Mitarbeiter der Firma Reserv kamen ab 7 Uhr zum Einsatz, um die Straße von den Erd- und Kiesmassen zu befreien. Besonders schlimm traf es auch das Uckerstadion. Dort war zwischen oberen Hartplatz und Hauptplatz der Hang samt Beleuchtungsmast ins rutschen geraten, Stromkabel rissen. Die Platzwarte Ingo Erdmann Christian Burgwaldt reagierten umgehend und kappten die Stromleitung, um Schlimmeres zu verhindern. Auch der Keller des Stadiongebäudes stand unter Wasser.
Land unter in Kietzstraße
Nachdem die Kameraden die Freiwilligen Feuerwehr Prenzlau am Mittwochabend die Wassermassen von der Senke in der Kietzstraße gepumpt hatten, wurden sie gegen 2.30 Uhr erneut aus dem Schlaf gerissen. Wieder stand die Kietzstraße zwischen Pestalozzischule und Wohnblöcken Land unter. Auch die Freilegung des Gullys brachte dort zunächst keine Entspannung. „Wir haben momentan keine Möglichkeit, die Wassermassen in andere Bereiche im Umfeld zu pumpen”, schilderte Ortswehrführerin Sandra Hidde. Auch dort blieb die Straße – so wie die Uckerpromenade – zunächst voll gesperrt.
Gärten vollgelaufen
Unter Wasser wurden auch Gärten in der Kleingartenanlage „Am Uckersee” gesetzt. Dort stauten sich die Wassermassen im Schäfergraben vor dem ebenfalls erst neu errichteten Durchfluss unter der Uckerpromenade in Richtung Unteruckersee.
Weitere Erdrutsche
Zu Erdrutschen soll es laut Regionalleitstelle Nordost auch im Bereich des Autobahnkreuzes Uckermark (A 20/A 11) gekommen sein. In Boitzenburg lief das Regenrückhaltebecken am Klärwerk über und überspülte die Straße Zum Wassersteig. In Boitzenburg war zudem am Mittwochabend die komplette Puschkinstraße überschwemmt. Die Feuerwehr Boitzenburg war mit dem Auspumpen mehrerer Keller gefordert.
Bäume auf Straßen gestürzt
Seit 1.30 Uhr sind am Donnerstagmorgen auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Templin pausenlos gefordert. Dazu gehörten fünf Einsätze, um umgestürzte Bäume von Straßen zu beseitigen. Betroffen war unter anderem die B 109 am Templiner Busbahnhof. Personen seien nach bisherigem Kenntnisstand nicht zu Schaden gekommen.
Gefahr noch nicht vorbei
Laut Unwettervorhersage muss in der gesamten Uckermark am 1. Juli noch bis gegen 14 Uhr mit Starkregen gerechnet werden.