Kosmetik
Fachfrauen legen Giftcocktail in Pflegeprodukten bloß
Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Ivonne Hackbarth
Laut Statistik benutzen Frauen täglich zehn Pflegeprodukte: von der Zahnpasta übers Duschgel bis hin zum Make-up. Für die meisten von ihnen ist das „Fertigmachen“ am Morgen eine Routine. Sie greifen zu den Tuben und Tiegeln, ohne darauf zu achten, womit sie Körper und Haut salben. Die wenigsten wissen um die Inhaltsstoffe der Kosmetika und welche Gefahren von diesen ausgehen.
„Es lohnt sich zu hinterfragen, was sich hinter all diesen kaum aussprechbaren Begriffen auf der Rückseite der Verpackungen verbirgt“, sagt Peggy Braun. Die ganzheitliche Gesundheits- und Ernährungsberaterin überschrieb ihren Vortrag am Sonnabend beim ersten Prenzlauer Gesundheitstag deshalb provokativ „Der Tod aus dem Bad“. Nach ihren Ausführungen zu all den Abkürzungen und Verklausulierungen bezüglich der verwendeten Chemikalien und darüber, was diese im Körper auslösen können, herrschte zunächst nachdenkliches Schweigen. Es war vielen direkt anzusehen, wie sie im Geiste ihre Badezimmerregale durchgehen.
Zahnpasta selbst herstellen
Dieses Phänomen ist auch der Prenzlauer Zahnärztin Judith Schmitz-Rehfeld nicht unbekannt, wenn sie wie am Sonnabend Vorträge über natürliche Mundhygiene hält und über die Werbeversprechen der Kosmetikkonzerne aufklärt. Sie und die Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin Klaudia Formella zeigten den Teilnehmern deshalb, mit welch einfachen und wenigen Hausmitteln sie ganz einfach selbst eine Zahnpasta nach persönlichem Geschmack herstellen können, welche Zahn und Zahnfleisch wirksam schützt.
„In den herkömmlichen Zahncremes sind oft schädliche oder umstrittene Substanzen wie Titandioxid: ein Stoff, der in Lebensmitteln verboten ist und der mittlerweile auch in Kosmetik verpönt ist, weil er schon in kleiner Dosis Krebs verursachen kann“, so Judith Schmitz-Rehfeld.
Frauennetzwerk will aufklären
Veranstaltet wurde der Gesundheitstag mit Vorträgen und Workshops, beispielsweise zu Rückenschmerzen, zu wutfreiem Mamasein oder zum inneren Glück, vom „Frauennetzwerk für ganzheitliche Gesundheit“. Im Jahr 2020 von Peggy Braun gegründet, teilen die darin agierenden Frauen – derzeit sind es 16 –, die gemeinsame Vision, Menschen aus der Uckermark auf psychischer und körperlicher Ebene gesundheitlich auf das nächste Level zu „katapultieren“. Dabei, so die Expertinnen, werden die Gefühle, Gedanken sowie die körperliche Verfassung und die Lebensumstände zusammen betrachtet.
Die Netzwerkfrauen, die in unterschiedlichen gesundheitlichen Bereichen tätig sind, wollen Menschen, denen ihre Gesundheit am Herzen liegt, eine Hilfe sein und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, sich besser zu fühlen. Mehrmals im Jahr kommen sie zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Projekte zu besprechen.