Offenes Angebot

Freiraum für kleine und große Tüftler in der Uckermark

Templin / Lesedauer: 3 min

In Schwedt hat ein Angebot für technik- und handwerksbegeisterte Menschen seinen Anfang genommen: Jetzt ist es auch anderswo in der Uckermark präsent.
Veröffentlicht:06.02.2023, 08:47
Aktualisiert:06.02.2023, 08:50

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Oskar ist hoch konzentriert: Mit einem kleinen Lötkolben verbindet er kurze, schmale Metallstücke. Daraus soll ein Würfel werden. Das erfordert Fingerspitzengefühl und Geduld. Anet Hoppe, die Mutter des Neunjährigen, bietet ihre Hilfe an. Doch das ist kaum nötig. „Ich hab schon mal mit einem Lötkolben gearbeitet, der war aber größer“, sagt Oskar. Und überhaupt: Sich handwerklich auszuprobieren, ist nichts Neues für ihn. „Zusammen mit meinem Vater und einem Kumpel baue ich gerade eine Seifenkiste. Damit wollen wir in Prenzlau an den Start gehen“, sagt der Junge, der in Boitzenburg zu Hause ist.

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Das „HeckMeck“ des freiRAUM-Projektes in den Räumen des Angemünder Bildungswerk e. V. (ABW) in Templin kommt ihm da gerade recht. Genauso wie anderen Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, die sich an diesem Nachmittag dort einfinden. „Das Projekt freiRAUM wird vom Landkreis Uckermark initiiert und gefördert sowie vom ABW in Zusammenarbeit mit dem Jugend trifft Technik e. V. umgesetzt“, so Projektleiter Dirk Messer. In allen vier großen Städten der Uckermark Schwedt, Prenzlau, Templin und Angermünde gibt es inzwischen solche „Makerspaces“. Das sind gleichermaßen Freizeitorte und Bildungsstätten, an denen naturwissenschaftliches und technisches Wissen fernab von Schule und Beruf vermittelt wird. Menschen sollen sich in technischen Dingen austauschen, ausprobieren oder auch lernen können, wobei der Fokus auf Kindern und Jugendlichen liegt. Willkommen sind ebenso Handwerkbegeisterte. Computergestützte Technik programmieren, Robotertechnik selbst bauen und deren Möglichkeiten austesten oder auch moderne Informationstechnik verstehen und selbst entwickeln, das bietet das freiRAUM-Projekt.

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Kennenlernen wollen es auch Jamiro und Finley aus Lychen. Ihre Eltern haben sie nach Templin begleitet. „In der Schule hing ein Plakat aus“, erzählt Peggy Seeger, die Mutter der Jungs. „Jamiro programmiert selbst Spiele, Finley baut gern mit Lego.“ Beide kommen bei diesem Besuch auf ihre Kosten: Dirk Messer zeigt ihnen, wie aus Lego-Steinen gebaute und programmierte Fahrzeuge einen Parcours bewältigen. „In Templin haben wir inzwischen ein festes Stammpublikum, das unser Angebot mittwochs von 14 bis 18 Uhr in den ABW-Räumen in der Straße des Friedens nutzt“, so Dirk Messer. In Prenzlau besteht die Möglichkeit donnerstags von 15.30 bis 18.30 Uhr im Glashaus, Gartenstraße 5. „Das ist sozusagen unser jüngster Standort. Dort gibt es noch nicht so viele Interessenten. Wir profitieren aber davon, dass wir auch die Robotic-AG am Scherpf-Gymnasium betreuen.“ Dadurch ergebe sich ein schöner Synergieeffekt. In Templin gibt es im Rahmen des Projektes jetzt ein ganz neues Angebot: die „AG Holzomatik – woodcrafting 4 maniacs“. Sie richtet sich an Kinder ab zehn Jahren und verbindet Handwerk mit Technik.

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Das ABW sucht übrigens noch Interessierte, die das Projekt ehrenamtlich oder als Honorarkraft unterstützen, so Mitarbeiterin Ilka Grieser. „Sie sollten technikaffin sein und gern mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.“ Auf den Schwedter Peter Neumann trifft beides zu. Er ist seit November 2022 dabei. „Mir macht das großen Spaß.“

Kontakt: [email protected]