Neues Veranstaltungsangebot
Geschichtenerzähler begeistern in Templin
Templin / Lesedauer: 2 min

Michaela Kumkar
Mit dem Veranstaltungsformat „Offene Bühne” hat man Erfahrung im Multikulturellen Centrum (MKC) in Templin. Allerdings melden sich dafür in der Regel eher Musiker, sowohl Laien als auch Profis. Diesmal war das anders: Die Bühne gehörte ausschließlich Geschichtenerzählern. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und die Präsenzstelle Schwedt/Uckermark der Hochschulen des Landes Brandenburg hatten zum „True Storytelling” eingeladen.
Wahre Geschichten erzählt
Eine Premiere im Veranstaltungskalender des MKC. Ursula Grether, Janina Reinsbach, Gregory Bond, Anika Lemm und Sascha Stark ließen also die Zuhörenden Anteil haben an ihren wahren Geschichten, die sie während Forschungsreisen, an Hochschulen, in fernen Ländern und der Uckermark erlebt haben. Schon allein die Tatsache, dass die Erzählenden, alles Laien, unterschiedlichen Alters waren, eröffnete unterschiedliche Blickweisen auf das Erlebte. Zudem bereicherte jeder, der auf der Bühne stand, mit seiner eigenen Art des Vortragens diesen Abend.
Begegnung mit der Mafia
Da war es beispielsweise ein Vergnügen, Anika Lemm zuzuhören, wie sie während eines Aufenthaltes in Japan zufällig in einem Restaurant mit Vertretern der japanischen Mafia an einem Tisch saß und sich mit ihnen über Backrezepte austauschte. Oder aber zu erfahren, auf welchen Umwegen es Sascha Stark von Norwegen nach Groß Dölln in die Uckermark verschlagen hat, wo er nun zu Hause ist und seine Masterarbeit in der Fachrichtung Gewässerökologie beendet. Dazu beschäftigt er sich wissenschaftlich mit dem Aalbestand in den Feldberger Seen...
Abenteuerlicher Tauchgang in der Karibik
Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Das ist mehr als nur so ein dahin gesagter Satz. Um diese Erkenntnis war man nach dieser Begegnung mit den Protagonisten des Abends reicher. Und auch, dass Moderatorin Melanie Adam, Verantwortliche für das Projekt „HNEE Storytelling” an der Eberswalder Hochschule, eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin ist. Ihre Schilderung eines abenteuerlichen Tauchgangs in der Karibik für ein Forschungsprojekt war fesselnd und amüsant zugleich. „Melanie ist in der Eberswalder Kleinkunstszene ziemlich gut vernetzt. So hat sie Interessierte nach Templin zu dieser offenen Bühne eingeladen. Durch das MKC sind wir auf Menschen aus der Region aufmerksam geworden, die die Einladung ebenfalls gern angenommen haben”, so Elise Fräulin von der Präsenzstelle Schwedt. Wunderbar passend musikalisch ergänzt wurde das Ganze von Franziska Gitz und Lena Morris. Zusammen sind die beiden Eberswalderinnen das Duo „Meine Nachbarin und ich”.
Wiederholung nicht ausgeschlossen
„Das ist doch ein toller Abend”, lobte eine junge Frau aus dem Publikum in der Pause, was sie gehört hatte. MKC-Geschäftsführerin Kathrin Bohm-Berg muss es ähnlich gesehen haben. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir das wiederholen”, meinte sie.