Erneuerbare Energien
Gramzower Gewerbepark soll keine Betonwüste werden
Gramzow / Lesedauer: 2 min

Oliver Hauck
Die Planungen für das „Grüne Gewerbegebiet“ entlang der Bundesstraße 198 zwischen Hohengüstow und Gramzow werden konkreter. Die Gemeindevertreter beschlossen in ihren Sitzungen im Februar die Aufstellung eines Bebauungsplanes für drei Teilflächen von zusammen rund 70 Hektar. Die Enertrag AG plant seit Längerem, in Uckerfelde Wasserstoff zu produzieren, um ihren von Solar– und Windkraftanlagen produzierten Strom vor Ort zu nutzen. Als Standort für die Anlagen zur Wasserspaltung ist eine Fläche zwischen der Anschlussstelle Gramzow der Autobahn A 11 und der Tankstelle Hohengüstow vorgesehen. Dieser bietet sich wegen der Nähe zum Kreuz Uckermark für den Vertrieb des Wasserstoffes an, um den Verkehr zwischen Berlin, Stettin und Rostock mit dem klimaneutralen Treibstoff zu versorgen.
Im gesamten Gewerbegebiet sollen kleine und mittelständische Unternehmen ihren Platz finden. Die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien (EE) erfolgt durch eine Trasse vom Umspannwerk Bertikow durch Enertrag. Alle Dächer sollen ferner Solarpaneele erhalten. Darüber hinaus könnte mit dem vor Ort erzeugten Warmwasser neben den gewerblichen Gebäuden auch der Ortsteil Hohengüstow versorgt werden.
Zahlreiche Unterstützer
Seit dem vergangenen Oktober ist das Planungsbüro Kelch GmbH als Vorhabenträger für die Bauleitplanung des gesamten Projektes verantwortlich. Zwei ihrer Gesellschafter waren jeweils über zwanzig Jahre für Enertrag in der Entwicklung von EE–Projekten tätig: Claudia Niedersen und Jens Christen. Unterstützt wird das Vorhaben von Bund, Land und Kreis durch die Initiative Wasserstoffregion Uckermark–Barnim, die Wirtschaftsförderung Brandenburg GmbH und das Investor Center Uckermark GmbH.
Keine Betonwüste
„Wir wollen keine Betonwüste bauen und die Versiegelung von Boden auf ein Minimum begrenzen“, sagte Jens Christen im Gespräch mit dem Uckermark Kurier. Derzeit beschäftige man sich mit wasserdurchlässigem Straßenbelag. Auf dem Areal werde natürlich die Enertrag ihren Platz finden. Naheliegend auch, dass es Flächen für Speditionen und den Fuhrpark des öffentlichen Verkehrs geben wird. In Gesprächen befinde man sich mit einem Wärmepumpenhersteller, medizintechnischen Betrieben und einem Hersteller für Wasserstofftanks. Darüber hinaus werde es Möglichkeiten für Handwerk, Läden, Kultur und Freischaffende geben. Läuft alles nach Plan, könnte Ende 2025 Baubeginn sein.