Spendenaktion angelaufen

Große Solidarität nach Familientragödie auf der A 20

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Auf dem Weg zur Ostsee endete der Familienausflug am 3. August in der Uckermark in einer Tragödie. Neben den Großeltern starb jetzt auch der Vater.
Veröffentlicht:10.08.2022, 10:36

Von:
  • Heiko Schulze
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Mittwochmorgen gab es die traurige Bestätigung von Stefan Möhwald, Pressesprecher in der Polizeidirektion Ost. Der schwere Familien-Unfall, der sich am 3. August auf der Autobahn 20 zwischen dem Autobahnkreuz Uckermark und der Anschlussstelle Prenzlau Ost ereignete, der Uckermark Kurier berichtete, forderte neben den beiden Großeltern ein weiteres Todesopfer: Der 39-jährige Familienvater ist seinen Verletzungen erlegen.

Neben den Großeltern und den Eltern hatten vier Kinder und der Familienhund in dem Opel Vivaro gesessen, der nach einem Überholvorgang von der Straße abkam, was zum furchtbaren Unfall führte.

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„Mit Schrecken haben wir von der unglaublichen Tragödie um unseren ehemaligen Torwart und seiner Familie erfahren. Wir sind sprach- und fassungslos“, gehört der Fußballverein SV Biesenthal 90 e.V. zu jenen, die in sozialen Netzwerken ihre Trauer und ihr Mitgefühl mit der Familie aus Altranft ausdrücken. Sämtliche Einnahmen beim ersten Heimspiel der Männermannschaft, das am 21. August um 15 Uhr auf dem Sportplatz am Heideberg angepfiffen werden soll, will der Verein den Angehörigen ihres ehemaligen Torwarts zukommen lassen. Dessen Frau und seine neunjährige Tochter, beide wurden bei dem Unfall schwer verletzt, werden nach wie vor stationär im Krankenhaus behandelt. Drei der Kinder (7, 10 und 11 Jahre alt) sowie der Familienhund haben inzwischen bei ihrem Onkel und dessen Familie in Biesenthal ein Zuhause gefunden, schildert Aisling Ehrismann, Pressesprecher des Crowdfundig-Projektes GoFundMe. Dieser wandte sich an den Uckermark Kurier mit der Bitte auf einen Spendenaufruf für die Familie aufmerksam zu machen. Die Solidarität ist enorm. Bis Mittwochvormittag waren über diese Spendenkampagne bereits über 54 000 Euro zusammen gekommen, gespendet von 1249 Personen.

Das Geld wird bitter benötigt. Die Familie des Onkels, in der zwei eigene Kinder leben, plant auch die Neunjährige aufzunehmen, sobald ihre Genesung soweit fortgeschritten ist. Die vier Geschwister sollen nach den traumatischen Erlebnissen unbedingt in einem liebevollen, stabilen Umfeld vereint bleiben. Mindestens solange, bis die Rehabilitationsphase ihrer 39-jährige Mutter abgeschlossen ist. Das kann Monate dauern, schätzt die Familien ein. Derzeit sei ihr Zustand noch sehr kritisch.

Keine Worte für den Schmerz

So wird finanzielle Unterstützung für Lebenshaltungskosten, den Umbau und die Einrichtung neuer Kinderzimmer, Arbeitsmaterialien für den Start ins neue Schuljahr, Tierfutter und vieles mehr benötigt. Zu jenen, die sich an der Spendenaktion beteiligten, gehört Jens Streubel aus Altranft. Mit seinem Kommentar: „Es gibt keine Worte, die den Schmerz über diesen Verlust und diese Tragödie lindern würden. Ich bete zu Gott, dass Mutter und Tochter schnell genesen. Mit ganzem Herzen unterstütze ich die Familie des Bruders und wünsche ihr alle Kraft dieser Welt, diese Situation zu begreifen und meistern zu können. Mit tiefstem Respekt und Beileid“, spricht er vielen Uckermärkern und Barnimern aus der Seele.

Der 3. August sollte ein gemeinsamer sonniger Ferientag mit der ganzen Familie an der Ostsee werden – er mündete bereits am Morgen gegen 7.30 Uhr in eine unfassbare Tragödie. Die Ermittlungen zu deren Ursache sind nach wie vor noch nicht abgeschlossen, erklärte am 10. August auf Nachfrage des Uckermark Kurier Polizeisprecher Stefan Möhwald zum aktuellen Stand. Nach wie vor als Zeuge gesucht werde ein Lkw-Fahrer, der zum Zeitpunkt des Unglücks im Bereich der Unfallstelle unterwegs gewesen sein soll.

Wer die verifizierte Spendenaktion unterstützen möchte, kann dieses unter diesem Link im Internet.