Vorlesetag in Templin
Grundschüler werden für Kita-Kinder zu Vorlesern
Templin / Lesedauer: 3 min

Michaela Kumkar
Milan mag Rentiere, Linus Wölfe, Kate Katzen und Elias Kuscheltiere. Die drei gehören zu den Kindern, die in der Templiner Kita „Käthe Kollwitz“ betreut werden. Da lag Lara, die in der fünften Klasse an der Grundschule „Am Egelpfuhl“ lernt, mit ihrer Idee, die Geschichte von der „Heule Eule“ vorzulesen, absolut richtig: In dem Buch geht es um die kleine Heule Eule, die gar nicht aufhören kann zu heulen. Alle Tiere wollen sie trösten, aber das klappt zunächst nicht...
Applaus von kleinen Zuhörern
Lara und andere Kinder aus der Grundschule waren am Freitag anlässlich des Bundesweiten Vorlesetages in der Kita zu Gast, um Mädchen und Jungen dort etwas vorzulesen. Begleitet wurden sie von Schulsozialarbeiterin Michaela Tarnow. „Ich war sehr aufgeregt“, gestand Lara, nachdem sie das Buch zugeklappt und ihre Sache gut gemacht hatte. Dafür gab es Applaus von den kleinen Zuhörern und ihrer Erzieherin Silvia Schultz. Auch Lisa Kienast, stellvertretende Kita-Leiterin, lobte die Schüler für ihren Einsatz. „Kinder lesen für Kinder, eine gelungene Premiere, die zur Tradition werden soll. Wir wollen die Vorleseaktion mit in unseren Jahresplan aufnehmen“, meinte die junge Frau. „Da sich die Egelpfuhlschule in unmittelbarer Nachbarschaft befindet, haben wir dort nachgefragt und sind sofort auf offene Ohren gestoßen.“ Ohnehin habe man man mit der Schule eine sehr gute Kooperation.
Erinnerungen ans Vorlesen mit der Oma
Den Bundesweiten Vorlesetag, eine gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung, gibt es seit 2004. „Er ist Deutschlands größtes Vorlesefest und ein öffentliches Zeichen, um alljährlich am dritten Freitag im November Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens zu begeistern“, heißt es von den Initiatoren. Das Motto des diesjährigen Aktionstages lautete „Vorlesen verbindet“. Dass es tatsächlich so ist, war bei der Aktion in der Templiner Kita nicht zu übersehen. Denn durch das Vorlesen, unter anderem aus solchen Klassikern wie „Der kleine Angsthase“ oder „Drei kleine Schweinchen“, erinnerten sich die Grundschüler daran, wie das eigentlich bei ihnen mit dem Vorlesen angefangen hat. Ben erzählte beispielsweise begeistert von Besuchen bei seiner Oma und dem Buch „Der kleine blaue Autobus“, aus dem sie ihm immer vorgelesen habe. Nora fand es schön, sich als kleines Mädchen mit ihren Eltern gemeinsam Bücher anzuschauen und sich über die Bilder zu unterhalten.
In der Schulbibliothek mitmachen
Auch Grundschülerin Helena war diese Aktion etwas Besonderes. Nicht nur, weil sie in der ‚Schmetterlingsgruppe“, in der sie vorlas, ein kleines Mädchen entdeckte, das mit seinen Eltern neben ihr wohnt. Es sei auch schön gewesen, dass die Kinder so gut zugehört haben, meinte das Mädchen. „Ich lese gern und oft“, verriet es. „In unserer Schulbibliothek gehört Helena zu den Schülern, die sich um die Ausleihe kümmern“, erzählte Schulsozialarbeiterin Michaela Tarnow. In der Gunst von Silviyan stehen Comics ganz oben. Sein Lieblingskinderbuch sei „Mascha und der Bär“ gewesen.