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Hang am Prenzlauer Uckerstadion erhält Stützwand

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Nach dem Erdrutsch von 2020 wird der Hang im Uckerstadion jetzt mit einer naturnahen Krainerwand befestigt, wie sie an Straßen im Gebirge üblich ist.
Veröffentlicht:12.09.2022, 07:03
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Von:
  • Author ImageOliver Hauck
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In dieser Woche beginnen die Arbeiten, um den Hang zwischen oberem Hartplatz und Hauptplatz im Uckerstadion dauerhaft zu befestigen. Ein Abschnitt von etwa 15 Metern Breite war zuletzt im Jahr 2020 durch Starkregen abgerutscht, wobei Zaun und Flutlichtmast mit in die Tiefe stürzten. Seitdem klaffte am Hang eine Lücke. Ursache für den Erdrutsch waren Staunässe und der hohe Grundwasserspiegel. Außerdem fällt das Areal nach Westen hin auf den Unteruckersee ab. Bei Starkregen sammelte sich wegen der unzureichenden Abflussmöglichkeiten somit das Wasser im Nordwesten des Hartplatzes.

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Bei einer öffentlichen Ausschusssitzung in der vergangenen Woche stellte Christian Mallow, Leiter des Hoch- und Tiefbauamtes der Stadt, die Bauplanung vor, die den Hang dauerhaft befestigen soll. Erarbeitet hat ihn das Ingenieurbüro Kutiwa Projekt GmbH.

Der problematische Hangabschnitt wird mittels einer Krainerwand befestigt. Dies ist eine Stützwand, wie sie häufig an Straßen im Gebirge angelegt wird, um Erdrutsche zu vermeiden. Dabei werden Holzbohlen kreuzweise übereinander geschichtet und anschließend über die eingefüllte Erde ein Rollrasen aufgenagelt. Nach dem Anwachsen soll dieser die Böschung durch seine Wurzeln dauerhaft befestigen. Für den Flutlichtmast ist ein tieferes Fundament vorgesehen. Zum Schutz vor erneuten Wassermassen wird ein Drainagesystem um die Nord- und Westseite des Hartplatzes angelegt. Es besteht aus einem zwei Meter breiten Streifen aus Grobkies, der vier Meter in die Tiefe reicht und zusätzlich einem Ableitungssystem aus Gittern und Rohren, das an den Regenwasserkanal angeschlossen wird.

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Für die Krainerwand soll Bruchholz aus dem Prenzlauer Forst verwendet werden, das zuvor entrindet und geschält wird. Es werden heimische Harthölzer, wie Robinie und Lärche zum Einsatz kommen. Die ersten Holztransporte zur Baustelle werden in dieser Woche erwartet. Mit der Ausführung der Arbeiten wurde die Straßen- und Tiefbaugesellschaft mbH Ernst Röwer beauftragt. Die Gesamtkosten für Planung und Baumaßnahmen betragen nach derzeitigem Stand rund 440.000 Euro.