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Templiner Ortsteil

Hindenburger sammeln Unterschriften gegen Solarpläne

Templin / Lesedauer: 3 min

Die Einwohner von Hindenburg, einem Ortsteil von Templin, befürchten, dass sie künftig von Photovoltaik-Freiflächenanlagen umzingelt sein könnten.
Veröffentlicht:16.11.2023, 17:47

Von:
  • Michaela Kumkar
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Im Mai hatten die Templiner Stadtverordneten einen Grundsatzbeschluss für die Schaffung von Planungsrecht für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der Stadt Templin gefasst. Jetzt gibt es einen Antrag der Fraktion Uckermärker Heide/WBv. Sie möchte, dass dieser Beschluss ausgesetzt wird, und zwar solange, bis das Land Brandenburg die Rahmenbedingungen für die Zustimmung zu B-Plänen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen vorgelegt hat. Die Fraktion begründete ihren Antrag damit, „dass da noch einiges an wertvollen Handlungsempfehlungen zu erwarten ist.“ Über den Antrag wurde jetzt im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert.

Hindenburger äußern Bedenken

In Hindenburg würde man es begrüßen, wenn dieser Vorschlag in der Stadtverordnetenversammlung auf offene Ohren stößt, wie Bernd Collin, stellvertretender Ortsvorsteher, in der Sitzung deutlich machte. Hindenburg, Hammelspring, Storkow und Grunewald gehören zu den Gemarkungen, die angesichts der vielen Schutzgebiete rund um Templin überhaupt noch für solche Freiflächenanlagen auf Ackerflächen in Frage kämen. Bernd Collin erinnerte an eine Informationsveranstaltung, in der deutlich wurde, dass es zwei Investoren gibt, die Interesse an Freiflächensolaranlagen bekundet haben. „Zunächst war von einer Fläche von 26 Hektar die Rede, jetzt wären es 100 Hektar in der Gemarkung Hindenburg.“ Sorgen bereite vielen Einwohnern unter anderem, dass nicht klar sei, welche Abstandsregel bis zur Wohnbebauung gelten soll. Käme es zu einer Umsetzung der Vorhaben in diesen Dimensionen, würde das bedeuten, „man fährt durch Photovoltaikanlagen, wenn man in den Ort hineinfährt. Wir sind nicht gegen die Umsetzung solcher Vorhaben, brauchen aber eine verträgliche Umsetzung für die Bürger.“ Viele Hindenburger waren deshalb auch in die Ausschusssitzung gekommen. „Außerdem läuft eine Unterschriftenaktion. 150 Einwohner haben sich daran schon beteiligt“, sagte Bernd Collin.

Einladung zum Vor-Ort-Termin

Die Stadtverordnete Birgit Bader (Bündnis 90/Grüne) meinte, dass es nichts bringe, den Beschluss auszusetzen. „Die Arbeitshilfe des Landes gibt es schon. Unsere Regelung im Grundsatzbeschluss ist besser“, sagte sie. Bürgermeister Detlef Tabbert (Die Linke) empfahl, die Bürgerbedenken ernst zu nehmen. Man habe sich zwar viel Mühe in Vorbereitung auf den Beschluss gegeben, „aber doch nicht alles bedacht. Wir sollten uns die Sache noch einmal anschauen.“ In diesem Zusammenhang sprach der Bürgermeister von einer Ergänzung, die es möglich mache, auch in anderen Ortsteilen Flächen auszuweisen oder in der Stadt. Birgit Bader meinte, dass man trotzdem mit dem Grundsatzbeschluss arbeiten sollte. „Die Verwaltung kann Änderungen vorschlagen.“ Ausschussvorsitzende Annett Polle (CDU) sprach sich für eine Prüfung mit den Bürgern aus. Bernd Collin hatte zuvor alle Stadtverordneten am 29. November zu einem Vor-Ort-Termin nach Hindenburg eingeladen.

Im Stadtentwicklungsausschuss gab es für den Antrag der Fraktion Uckermärker Heide/WBv keine Mehrheit. Drei Ausschussmitglieder waren dafür, vier dagegen.