Eisbader
Im Sommer geht dieser Vater nicht ins Wasser
Boitzenburg / Lesedauer: 2 min

Die Boitzenburger Kita–Kinder lieben ihren Erzieher, folgen ihm meist aufs Wort. Seine jüngste Leidenschaft aber teilen weder sie noch seine eigenen Kinder mit ihm. André Lühder (52) hat das Eisbaden für sich entdeckt!
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Der sei „ein richtig cooler Typ“, schwärmt er, besonders seine Atemtechnik sei „Klasse zur Entspannung“. Das habe er jedenfalls alles erst gründlich studiert und geübt, bevor es für ihn dann Schritt für Schritt ins kühle Nass ging. Neoprenhandschuhe helfen beim Wegschieben scharfkantiger Eisschollen, auch entsprechendes Schuhwerk hat er sich bestellt.

Meist fährt er morgens, nach acht, wenn er seinen Jüngsten zur Kita gebracht hat, zur Rosenower Badestelle am Hardenbecker Haussee, um kurz einzutauchen. Aber auch wenn er nur maximal vier Minuten im Wasser sei, kurz sei das ganze Prozedere nicht. „Eine gute Stunde muss man schon einplanen“, versichert er. Nach dem Bad auf nüchternen Magen trockne er sich grundsätzlich nicht ab, sondern laufe sich 10 Minuten trocken. Die momentane Kälte im einstelligen Minusbereich — selbst das Wasser hat ja gerade mal ein bis zwei Grad — spüre er da gar nicht. Im Gegenteil, das erfrische ihn, und er fühle sich dann super. Zum Beweis holt er sein Blutdruckmessgerät hervor und legt es an. Die Werte sind im guten Normalbereich, die Tabletten braucht er nicht mehr.
Allein, mahnt er, solle man sich aber an solche Experimente nicht heranwagen, gegebenenfalls vorher mit seinem Arzt sprechen und zum Baden zur Sicherheit besser immer eine Begleitperson mitnehmen. Auch er habe stets Jemand dabei.
Gelegentlich gebe es zwar fröstelnde Schaulustige, mit ihm rein wage sich jedoch keiner. „Ich würde mich freuen, wenn sich Mitstreiter fänden“, sagt er, „das Eisbaden macht in der Gruppe bestimmt noch viel mehr Spaß!“ Er hat nicht nur schon verschiedene Badestellen, wie die am Boitzenburger Küchenteich, am Schumellen und am Gleuensee ausprobiert, sondern sich inzwischen auch auf einen Zwei–Tages–Rhythmus eingestellt. An einem Tag wird nur kalt geduscht, am nächsten geht´s dann in einen der nächstgelegenen Seen zum Baden. Bis in den April hinein wolle er das noch so beibehalten, „im Sommer geh‘ ich nicht rein“, lacht er, „da pass ich nur auf meine Kinder auf, wenn dann sie reinspringen!“