Freie Bungalows

In diesem „Dorf” fehlen noch fünf alte Leute

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

24-Stunden-Betreuung, vier Mahlzeiten am Tag und diverse Beschäftigungsangebote: Wer mag, kann es sich am Rande von Prenzlau im Alter gut gehen lassen.
Veröffentlicht:04.11.2022, 10:37

Von:
  • Claudia Marsal
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Seit 2017 ist das „Seniorendorf” aus dem Prenzlauer Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Am Ende der Röpersdorfer Straße gelegen, sind die insgesamt zehn Bungalows in den letzte fünf Jahren für viele alte Menschen zur letzten Heimstatt geworden. Aktuell gibt es in dem einst von Unternehmer Dirk Weise begründeten Ensemble nur noch fünf freie Plätze – von insgesamt 40, ließ Pflegedienstleitung Vivien Sonnemann die Redaktion wissen. Die Einrichtung punktet ihrer Meinung nach vor allem mit einer 24-Stunden-Pflege, das heißt, dass immer Mitarbeiter vor Ort seien: „Darauf legen nicht nur die Bewohner, sondern auch deren Angehörige großen Wert.” Besonders wichtig sei die permanente Präsenz im zehnten Haus, wo die Intensivpflege für insgesamt drei schwerstkranke oder -behinderte Menschen angesiedelt ist. Dort geht ohne Rund-um-die-Uhr-Überwachung nichts, stellt die PDL heraus.

+++ Prenzlauer Seniorendorf bietet Intensivpflege +++

Dieser Bereich hat momentan auch eine 100-prozentige Auslastung aufzuweisen, setzt sie zufrieden hinzu. In den anderen neun Bungalows teilen sich jeweils fünf Personen ein Haus. Die Bewohner haben alle ein eigenes Appartement mit separatem Bad und WC sowie einen Zugang zum Gemeinschaftsraum mit Küche. Auch der Außenbereich mit der Terrasse ist für alle gedacht. Wer mag, kann außerdem mit vier Mahlzeiten pro Tag verpflegt werden. Noch selbstständige Bewohner bereiten sich ihr Essen aber auch allein zu. Gut angenommen werde die Möglichkeit, zusammen die Freizeit zu verbringen, freut sich die Vize-PDL Dirke Tank. Dafür habe man im Pflegedienst extra Betreuungskräfte angestellt, die verschiedene Beschäftigungsangebote unterbreiten. Auch Fahrten zum Einkauf, Arzt und andere mehr decke man übers Personal ab, stellte Vivien Sonnemann als Besonderheit heraus. Die dezentrale Lage des Objekts sei also kein Hinderungsgrund, hierher zu ziehen: „Man ist nicht weit ab vom Schuss.”

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Zusätzlich zum „Seniorendorf” gibt es noch zwei Wohngemeinschaften (WG) des Pflegedienstes von Dirk Weise. Eine befindet sich über drei Etagen in der Brüssower Allee. Dieses Objekt punktet sogar mit einem Fahrstuhl und aktuell fünf freien Zimmern, einziges Minus: Es gibt keinen Nachtdienst des Personals, sondern nur eine Tagesbetreuung. Eine weitere Einrichtung betreibt der Prenzlauer Pflegedienst im Ortsteil Schönwerder. Auch dort könnten momentan noch zwei neue Senioren Aufnahme finden. Das Vorhandensein eines Pflegegrades zur Finanzierung empfiehlt sich, heißt es von der Leitung. Das Angebot komplettieren die ambulanten Dienste. Über die Stadtgrenzen hinaus sind die Autos vom Pflegedienst Dirk Weise unterwegs – sieben Tage die Woche, damit die Rentner und die Patienten, die es möchten, ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen können.