Spendenkampagne
In wenigen Minuten Lager und Pferdestall zerstört
Mescherin / Lesedauer: 3 min

Konstantin Kraft
Bei einem Großbrand wurden Lagergebäude und Pferdestall auf dem Hof der Bioland Rosenschule Uckermark in Radekow (Mescherin) bis auf die Grundmauern zerstört. Das ganze Drama passierte am 18. September innerhalb weniger Minuten. Glücklicherweise hatten die Nachbarn sofort die Feuerwehr alarmiert, so Betreiberin Andrea Genschorek.
Nicht versichert
Zehn Minuten später waren die Rettungskräfte auf dem Hof. Sie konnten ein Übergreifen der Flammen auf die übrigen Gebäude der Rosenschule verhindern. Die Hallen waren nicht mehr zu retten, genau so wie die Technik und Landmaschinen, die dort gelagert war. Am aller Schlimmsten: Das gesamte Gebäude mitsamt des Inhalts war nicht versichert. Auf den ersten Blick schien damit alles verloren und die Rosenschule vor dem Aus.
Geräte vernichtet
Die Bilanz des Unglücks: Sämtliche wichtige Fahrzeuge und Gerätschaften, die für den ökologischen Anbau von Rosen benötigt werden, waren vernichtet worden. Dazu gehörte ein „kleiner und ein mittlerer Traktor mit Fräse, eine Pflanzmaschine, Aufsitzmäher und weitere Technik, die für die mechanische Bodenbearbeitung in der Bio-Landwirtschaft notwendig ist”. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 100 000 Euro.
Europaweit zertifiziert
Bislang ist die Brandursache noch unklar. Der Schock sitzt immer noch tief. Andrea Genschorek hat die Rosenschule 2009 in Eigenregie gegründet und seither ökologisch bewirtschaftet. Es ist eine von nur drei zertifizierten Bio-Rosenbetrieben in ganz Europa.
Existenz gefährdet
Unmittelbar nach dem Brand stand die Zukunft der Rosenschule massiv auf der Kippe, so Andrea Genschorek. Besonders der Verlust der Technik, ohne die der Anbau und die Bewirtschafttung der Rosen nicht möglich ist, haben der Betriebsleiterin stark zugesetzt. Eine existenzgefährdende Situation. Gerade auch für die Ernte der Rosen, die in den nächsten Tagen starten soll, werden spezielle Gerätschaften dringend gebraucht. „Ohne Technik können wir gleich aufgeben”, so der Gedanke von Genschorek nach dem Brand.
Technik ausgeborgt
Doch die überzeugte Biobäuerin wollte nicht aufgeben. Von befreundeten Landwirten habe sich die Betriebsleiterin Technik ausgeborgt, um die Ernte durchführen zu können. Darüber hinaus startete sie eine Spendenkampagne im Internet. Sie bittet dort nicht nur um Geldspenden, sondern explizit auch um Sachspenden und Technik. Auch müssen die Pferde, die unter anderem als Biodüngerlieferanten zum Einsatz kommen, unbedingt wieder einen Stall für eine artgerechte Haltung bekommen. Der Winter steht vor der Tür. „Wir haben kein Heu mehr, um die Tiere zu füttern.”
Kampagne online
Mithilfe der Geldspenden soll der Fuhrpark für den ökologische und bodenschonenden Rosenanbau wieder notdürftig mit gebrauchten Fahrzeugen aufgebaut werden, erklärte Genschorek. In den ersten zwei Wochen, seitdem die Kampagne online gegangen ist, konnten bereits gut 6000 Euro an Geldspenden gesammelt werden. Hinzu kommen die Sachspenden. Licht am Ende des Tunnels. „Ich werde getragen von der Unterstützung und Solidarität so vieler Menschen”, sagte Genschorek bewegt. „Ich bin wahnsinnig dankbar für die Spenden, für die Hilfe und große Anteilnahme sowie für den Einsatz der Feuerwehr.” Am 26. Oktober soll der Rosenerntedanktag auf dem Rosenhof stattfinden.
Kontakt zum Rosenhof:
Telefon.: 0151 57561141
E-Mail: [email protected]