Defekt

Klostermüller kann Wasserrad vorerst nicht mehr zeigen

Boitzenburg / Lesedauer: 2 min

Ein lautes Geräusch und plötzlich geht nichts mehr. Die Achse des Schaurades ist gebrochen – und das ausgerechnet vor dem Mühlentag.
Veröffentlicht:29.05.2022, 05:51

Von:
  • Ines Markgraf
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Ausgerechnet vor dem Mühlentag am Pfingstmontag, an dem Museumsmüller Martin Joost hunderte Besucher in Boitzenburg erwartet, ist das schöne Mühlenrad kaputt. Freitags drehte es sich noch, so Joost. Am nächsten Morgen, als es für Schauzwecke wieder angestellt wurde, gab es ein lautes Geräusch und die Bescherung war nicht zu übersehen. Die Achse, eine massive Rundstahlwelle, war gebrochen und das Rad hing schief. Um weiteren Schaden abzuwenden, musste die Wasserzufuhr gestoppt werden. Keine leichte Aufgabe, denn dazu musste Martin Joost in den Turbinenschacht klettern. Der befindet sich an der Vorderseite, rechts neben der Mühle, und ist nur mit viel Geschick und Wagemut erreichbar. „Das Zulaufrohr, das sich neben der Turbine im Wasser – gespeist aus dem Bächlein Strom befindet, musste geschlossen werden“, erläuterte er die Vorgehensweise. Und wie geht es jetzt weiter?

Reparatur geplant

Die Gemeinde Boitzenburger Land, die die Klostermühle als Produktionsmuseum betreibt, wird den entstandenen Schaden beheben lassen. Die ersten Gespräche mit Fachfirmen laufen bereits und Kostenvoranschläge werden eingeholt. „Wir haben einen Teleskopkran bestellt, der das ganze Rad vorsichtig herausheben wird“, erklärte Martin Joost. Die Vorbereitungen für die Reparatur, die nach Pfingsten stattfinden soll, sind bereits im Gang. „Ich baue erst einmal das Wassersystem ab. Die Schrauben sind ziemlich verrostet, sitzen fest und brechen auch ab ...“

Nach der erfolgten Reparatur wird das Wasserrad wieder zurück in seine Verankerung gebracht und kann sich dann, ganz nach der bekannten Liedzeile „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach: Klipp klapp ...“ hoffentlich wieder munter drehen.

Die zahlreichen Schulklassen, die Reisegruppen, die Tagesgästen und natürlich die Besucher des Mühlenfestes, die sich die Funktionsweise der 1752 errichteten Klostermühle anschauen möchten, haben trotzdem die Möglichkeit, das Mahlwerk in der Mühle live zu erleben. Es wird durch die Turbine in Gang gesetzt.

Das Museum, das seit 1979 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist täglich, außer montags, ab 10 Uhr geöffnet und zeigt neben der interessanten Mühlentechnik auch so manch andere Rarität des dörflichen Lebens.

Telefon: 039889 236