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Knecht Ruprecht zwischen Zollchow und Sternhagen

Nordwestuckermark / Lesedauer: 2 min

Eine Einstimmung der besonderen Art auf die diesjährigen Feiertage konnten die Uckermärker und ihre Gäste in Zollchow erleben.
Veröffentlicht:30.12.2022, 10:37

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Lieder, Gedichte und Geschichten im Advent in die Uckermark zu bringen, das liegt Hans-Joachim Frank und dem Ensemble des Theater 89 am Herzen. In Berlin gegründet, ist das Theater seit dem Jahr 2015 in der Uckermark zu Hause. Dort lud es zu einem besonderen Umzug zwischen Zollchow und Sternhagen ein. Nach Einbruch der Dunkelheit ging es los mit Pferd und Wagen, Geschenken und der Rute. Der Heilige Nikolaus zog mitsamt Knecht Ruprecht, Christkindern und Weihnachtswichteln von Zollchow los, über den Husarenberg bei Dollshof und weiter nach Sternhagen.

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Zum Auftakt gab es vor der Kirche Zollchow eine Andacht, gehalten von Pfarrerin Katja Schmiedeke-Lenz. Mit Weihnachtsliedern brachten sich die Teilnehmer zunächst in die richtige Stimmung, bevor der Zug, bestehend aus mehr als 50 Menschen, sich auf seinen Weg machte. Über dunkle Landwege ging es nach Dollshof, angeführt von Schauspieler und Regisseur Hans-Joachim Frank. Die Kaltblüter-Pferde, bunt geschmückt, wurden geleitet von Holzrücker Mario Kaufmann, der mit seinem Gespann außerhalb der festlichen Zeit gefällte Bäume aus dem Wald holt. Beim Dollshof der Familie Mittelstädt angekommen, hatte die Feuerwehr Gollmitz mit Bratwürsten und Glühwein schon eine Stärkung für Leib und Seele bereitgestellt. Damit konnten mehr als 100 Leute verköstigt werden, auf die der Umzug mittlerweile angewachsen war. Bei einer nahe gelegenen Anhöhe, dem Husarenberg, wurde der „Knecht Ruprecht“, das bekannte Gedicht von Theodor Storm, aufgeführt, in Szene gesetzt von Frank. Die Geschichte vom Gehilfen mit der Rute, der mit dem heiligen Nikolaus die Kinder zu Hause besucht, kennt wohl jeder. In dem Gedicht von Storm beschreibt der Knecht seine Tätigkeit im Dialog mit dem Christkind, das ebenfalls erschien.

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Eine Artistenfamilie, bestehend aus Nathalie Hünermund und Peter, Salome und Isajah Friedrich, sowie die Schauspieler, Sänger und Musiker des Theater 89 sorgten für märchenhafte und besinnliche Momente an diesem frühen Abend. Geister auf Stelzen, rätselhafte Vögel, Musik und Gedichte sorgten für eine besondere Einstimmung auf die bevorstehende Weihnachtszeit. Da sich Knecht Ruprecht aus dem Wald einen Bär als Gesellen mitgebracht hatte, bot sich von selbst die Gelegenheit, auch das bekannte russische Märchen vom Bauern und dem Bären zu erzählen. In Sternhagen war schließlich die vorweihnachtliche Reise zu Ende, und die Pferde wurden ausgespannt. Hans-Joachim Frank und das Ensemble des Theater 89 bedanken sich bei der Ucker-Ei GmbH und dem Holzrückebetrieb Mario Kaufmann für die Unterstützung des Umzugs und der Inszenierung.