Orgelfrühling in Schenkenberg
Königin der Instrumente grandios kombiniert
Schenkenberg / Lesedauer: 2 min

Claudia Marsal
Eines der letzten Konzerte des 11. Uckermärkischen Orgelfrühlings war am Pfingstwochenende in Schenkenberg zu erleben. Hier gastierten vier Ausnahmetalente aus Polen. Der Abend stand unter dem Thema „Meister und Schüler“ und überraschte die Anwesenden mit einem gradiosen Mix aus Trompeten- und Orgelklängen. Auf dem Programm standen so geniale Stücke wie Jeremiah Clarkes „The Prince of Denmarks March“ und Wladimir Wawilows „Ave Maria“.
In der Welt unterwegs
Einer der Hauptakteure war Bogdan Narloch, der künstlerische Leiter und Organisator des Internationalen Orgelfestivals von Koszalin. Bogdan Narloch ist Professor an der Akademie der Künste in Stettin, wo er den Lehrstuhl für Kirchenmusik leitet. Als Organist trat er schon in Polen, Belgien, Finnland, Frankreich, Brasilien, Uruguay und vielen anderen Ländern der Erde auf. Ebenso wie sein Landsmann, Professor Roman Gryn.
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Gemeinsam mit den Studenten Jakub Jozwiak und Damian Nowakoski von der Musikakademie Poznan (Posen) verzauberten die Alt-Meister die Besucher am Sonnabend in Schenkenberg. Sparkassen-Vorstand Thorsten Weßels, der als Vertreter des Sponsors in der ersten Reihe saß, zeigte sich bei der Eröffnung dankbar über die Gelegenheit, mittels der Stiftung große Kunst in kleine Orte bringen zu können.
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Was die Orgel anbelangt, hat die Schenkenberger eine besondere Geschichte. Im Jahr 1900 errichtete die renommierte pommersche Firma Barnim Grüneberg aus Stettin als 427. Werk eine Orgel mit sechs Registern, verteilt auf ein Manual und Pedal, nachdem das Vorgängerinstrument bei einem Kirchenbrand vernichtet worden war. Leider wurde auch diese Orgel nach 1945 durch Vandalen beschädigt und verfiel. Erst 2006 konnte sie durch eine Eberswalder Werkstatt im Sinne des einstigen Erbauers restauriert werden und erfreut nun durch ihr typisch spätromantisches Klangbild die Gemeinde zu Gottesdiensten und Konzerten.