Bauernverband Uckermark

Kornkammer des Landes braucht mehr Wasser

Haßleben / Lesedauer: 2 min

2022 konnten Landwirte in der Uckermark gute Erträge erzielen. Doch da waren die Böden gut durchfeuchtet. 2023 sieht es nicht so gut aus.
Veröffentlicht:18.01.2023, 10:37
Aktualisiert:18.01.2023, 10:40

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Landwirte in der Uckermark haben gelernt, mit geringen Niederschlagsmengen auszukommen. So schätzten es Vertreter des Bauernverbandes Uckermark bei einer Jahresbilanz 2022 in Haßleben ein. 2022 erzielten die Bauern trotz der Trockenheit gute, zum Teil überdurchschnittlich hohe Erträge im Vergleich zu den letzten sechs Jahren. Mit Durchschnittserträgen bei der Hauptkultur Winterweizen von 75,2 Dezitonnen je Hektar lagen die Uckermärker deutlich besser als der Landesdurchschnitt mit 61 Dezitonnen. Die Uckermark könne also mit Recht weiterhin als Kornkammer Brandenburgs gelten, bestätigte Kathrin Holzhey, Sachgebietsleiterin im Landwirtschafts- und Umweltamt der Kreisverwaltung.

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Dabei hätten Ackerbauern in der Uckermark wie 2022 vielfach mit einem Rekordtief beim Jahresniederschlag auskommen müssen, das in Grünow bei 340 Litern pro Quadratmeter lag, berichtete Landwirt Jürgen Schirmer. „Allerdings starteten wir da noch mit gut gefüllten Wasservorräten im Boden. Im Frühjahr 2022 war er bis zu 100 Prozent mit Wasser gesättigt“, berichtete er. So gut sähen die Voraussetzungen zum Jahresbeginn 2023 nicht aus. Auch wenn es in den letzten Wochen oft schauerte, so seien die Regenmengen von einem bis vier Millimeter doch überschaubar gewesen.

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Der Bauernverband Uckermark unterstütze deshalb die Bemühungen des Landes und des Landkreises zu Wasserrückhalte-Maßnahmen in der Landschaft, bestätigte Vorsitzende Wenke Möllhoff. Sie seien notwendig, um die leistungsfähigen landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten. Möllhoff forderte allerdings Renaturierungsmaßnahmen von Moorflächen mit Augenmaß unter Einbeziehung der Eigentümer der Flächen.