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Landwirtschaft

Landwirt hat ein Ziel: Ich möchte mindestens 70 werden

Uckermark / Lesedauer: 3 min

Die Freude über den eigenen runden Geburtstag, die gesicherte Nachfolge des Familienbetriebs und die neuen privaten Ziele ist groß. Senior hofft noch lange fit zu bleiben.
Veröffentlicht:15.11.2022, 08:00

Von:
  • Cindy Mutschler
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Wilfried Wege ist Landwirt aus Leidenschaft. Seit dem Jahre 1992 lebt er mit seiner Ehefrau Ingrid und den beiden gemeinsamen Kindern Mario und Stefanie in Drense, in der Uckermark. Der kleine Familienbetrieb produziert seit je her landwirtschaftliche Produkte wie beispielsweise Weizen, Gerste, Raps und Hafer. In wenigen Tagen feiert Wilfried Wege seinen 70. Geburtstag. Für ihn ein ganz besonderer Tag, wie er selbst erzählt: „Es war immer mein Wunsch mindestens 70 Jahre alt zu werden. Ich freu mich sehr darüber, dass ich gesund bin und dieses Alter erreicht habe. Meine Eltern sind leider beide in diesem Alter verstorben. Für mich ist alles, was ich jetzt noch erleben darf, ein Gewinn“.

Der Wahl-Uckermärker stammt aus Niedersachsen. Zusammen mit seiner Frau Ingrid, die einst in einem landwirtschaftlich Betrieb groß geworden ist, verschlug es den heutigen Drenser noch einige Jahre vor der Wende nach Berlin. „Wir führten dort ein sehr gut laufendes Geschäft für Futtermittel und Zoobedarf. Meine Frau fühlte sich im Verkauf sehr wohl, es lag ihr außerordentlich gut und sie hatte viel Spaß bei der Arbeit. Unsere Kinder haben gern in Berlin gelebt. Wir hatten eine schöne Zeit dort. Mit der Wende veränderte sich jedoch der Markt und wir orientierten uns um“, blickt Wilfried Wege zurück.

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Die heutige Agrar GbR Wege leitet er zusammen mit seinem Sohn Mario. „Dort, wo ich herkomme, ist es üblich, dass der Erstgeborene das Geschäft des Vaters übernimmt. Natürlich freut es mich, dass Mario schon als Heranwachsender großes Interesse an der Landwirtschaft hatte. Damals mussten wir ihm den Traktor zum Feld fahren, weil der noch keinen Führerschein hatte. Er hat zeitig begonnen uns zu unterstützen. Heute bewirtschaften wir zusammen eine Fläche von gut 440 Hektar. Seit 2018 bauen wir auf etwa 14 Hektar Kartoffeln an und vermarkten diese direkt auf unserem Hof“, sagte der Jubilar mit Stolz.

"Knolle & Bolle"

Zum Familienbetrieb zählt auch Mario Weges Ehefrau Claudia. Sie ist die „Chefin“ von „Knolle & Bolle“ – so die Bezeichnung für die Kartoffelvermarktung. Seit elf Jahren mit dem Junior-Landwirt verheiratet, kümmert sie sich um das gesamte Marketing der „Uckermärkischen-Nudel“, einschließlich Internetauftritt, Social-Media und Hofverkauf. „Claudia ist uns eine große Hilfe, sie macht ihre Sache sehr gut. Unser Familienbetrieb bleibt bei unseren jungen Leuten in fleißigen Händen, da bin ich mir sicher – und mein Rat wird sicher noch gebraucht“, so der Senior schmunzelnd. Wilfried Wege will sich im kommenden Jahr mehr und mehr aus dem Geschäft zurücknehmen, möchte in Zukunft viel reisen: „Ich war schon immer sehr reiselustig. Als Landwirt bleibt einem dafür nicht viel Zeit. Diese nehme ich mir jetzt und bleibe hoffentlich noch lange fit. Die Liste der Orte, die ich noch besuchen möchte, ist lang.“