StartseiteRegionalUckermark▶ Landwirte legen mit Protest Verkehr in Prenzlau lahm (mit Video)

Flashmob

▶ Landwirte legen mit Protest Verkehr in Prenzlau lahm (mit Video)

Uckermark / Lesedauer: 2 min

Mit einem Flashmob haben Landwirte aus der Uckermark am Mittwoch ihre Solidarität mit den Bauernprotesten in den Niederlanden gezeigt.
Veröffentlicht:18.12.2019, 18:45

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Für gut zehn Minuten ging auf einer Hauptverkehrsader in Prenzlau gar nichts mehr. Rund 20 Traktoren hatten alle Fahrtrichtungen blockiert. Die Uckermärker Landwirte beteiligten sich damit an einem bundesweiten Protest, zu dem das Netzwerk „Land schafft Verbindung” aufgerufen hatte. Die Landwirte drückten ihre Solidarität mit den Protesten der Bauern in den Niederlanden aus und machten zugleich ihrem Unmut über die aktuelle Agrarpolitik in Deutschland Luft.

Es war alles fein säuberlich geplant. Um die Kreuzung zwischen der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße, der Stettiner Straße sowie der Brüssower Allee wirksam blockieren zu können, rollten die Landwirte kurz vor 16 Uhr aus verschiedenen Richtungen an. Unter Hupsignalen und mit eingeschaltetem Rundumlicht parkten sie die Zufahrten der großen Kreuzung zu. Es war kein Durchkommen mehr. Hinter den 20 Landmaschinen bildeten sich lange Staus. Vor den Motoren hatten die Landwirte Plakate angebracht. „Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert”, war da unter anderem zu lesen.

Politik gefragt

Bei den Protesten in Prenzlau war auch wieder Johanna Mandelkow dabei. Die Landwirtin aus Bandelow hatte zuletzt schon die großen Sternfahrten der Bauern von „Land schafft Verbindung” nach Berlin mitorganisiert. Als Anlass für den Flashmob in Prenzlau nannte sie die Solidarisierung mit den Landwirten im Nachbarland. Aber auch hierzulande habe die Protestwelle der Bauern noch nicht richtig Früchte tragen wollen. „Es kann so nicht weitergehen”, betonte die junge Landwirtin. Das Entgegenkommen der Politik reiche nicht aus. „Aktuell finden Gespräche statt, aber es bewegt sich nichts.”

Weiterer Zulauf

Nach etwa zehn Minuten setzten sich die Bauern in Prenzlau wieder in Bewegung. In einer langen Kolonne fuhren sie geschlossen weiter in Richtung Fürstenwerder. Dort versammelten sie sich auf dem Gelände von Landtechnik Manz. Zwischen 60 und 70 Traktoren standen dort nun zusammen. Die Landwirte kamen aus der näheren Umgebung, aus Pasewalk, Woldegk und Feldberg.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern haben die Landwirte protestiert. In Neubrandenburg legten sie den Friedrich-Engles-Ring, die wichtigste Verkehrsachse in der Umgebung, komplett lahm, wie in unseren Videos zu sehen ist.