Tafel-Tüten
Lebensmittel-Tüten für Prenzlauer Tafel
Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Seit Montag läuft die deutschlandweite Aktion „Rewe-Spendentüten“ zugunsten der Tafeln vor Ort. Auch die Prenzlauer Filiale von Matthias Becker in der Steinstraße engagiert sich wiederholt bei dieser Aktion. Kunden, die sich daran beteiligen möchten, zahlen pro Tüte fünf Euro. In dieser sind lange haltbare Lebensmittel enthalten, die von den Mitarbeitern der Prenzlauer Tafel abgeholt werden.
+++ Ansturm auf Prenzlauer Tafel +++
In Prenzlau hat man schon gute Erfahrungen gesammelt. Matthias Becker und sein Team wissen, was dringend benötigt wird, und füllen die Tüten, die an der Kasse stehen, nach den Vorgaben von Rewe. „Das machen wir neben unserer täglich anfallenden Arbeit. Uns liegt diese Aktion sehr am Herzen“, sagte Matthias Becker. In den Papiertüten finden die Kunden unter anderem Nudeln, Tomatensuppe in der Dose, Schokokekse und Salzstangen.
„Wir sind Herrn Becker sehr dankbar dafür, dass er uns so großartig unterstützt. Hoffentlich kommen auch in diesem Jahr viele Tüten zusammen“, sagte Kerstin Kühn, Leiterin der Tafel, die vom AWO Kreisverband Uckermark e. V. betrieben wird. Besorgt im Hinblick auf die ständigen Preissteigerungen und die kritische Lage, in der sich ein Großteil der Bevölkerung befindet, antwortet der Rewe-Chef: „Ich habe schon ein bisschen Angst, dass es in diesem Jahr vielleicht nicht ganz so gut läuft, weil viele meiner Kunden selbst sparen müssen. Mein Team und ich hoffen dennoch auf große Unterstützung, diese wird nämlich ganz dringend benötigt.“
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Besonders die coronabedingten Einschränkungen haben dem Verein das Helfen sehr erschwert. Abstandsregeln zwangen die Bedürftigen, bei Wind und Regen draußen zu warten, bis sie die AWO-Geschäftsstelle betreten durften. „Unsere Suppenküche wurde zwei Jahre komplett lahmgelegt, es gab keine Mittagsversorgung. Seit Oktober läuft das Angebot langsam wieder an.
Mittwochs ab 11 Uhr bekommen Bedürftige bei der Tafel am Thomas-Münster-Platz 1 wieder eine warme Mahlzeit. Die Nudeln aus den REWE-Spendentüten sind dafür sehr gut geeignet. Auch die Tomatensuppen werden gleich verarbeitet. Der Rest der gespendeten Lebensmittel aus den Aktionstüten geht in die Zusatzversorgung“, sagte Kerstin Kühn.
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Zusatzversorgung bedeutet die Möglichkeit, neben der Grundversorgung vom Amt Lebensmittel für einen Obolus zu kaufen. Anspruch darauf haben alle Menschen mit einem gültigen Bescheid über Leistungen, wie beispielsweise Hartz IV, Wohngeld, Sozialgeld oder AsylbLG-Leistungssätze. Die Unterlagen werden stetig überprüft und statistisch festgehalten. „Das Angebot für die Zusatzversorgung ist abhängig von dem, was wir gespendet bekommen. Wir dürfen keine Lebensmittel dazukaufen, benötigen aber im Vergleich zum Vorjahr monatlich für 360 Menschen mehr Lebensmittel. Die Versorgung ist nicht immer gesichert. Es passiert schon mal, dass wir Frauen mit Kindern ohne Lebensmittel nach Hause schicken müssen, weil unsere Regale leer sind“, sagte die Tafelchefin und führte fort: „Ich danke meinem 16-köpfigen Team, darunter viele im Ehrenamt für die tolle Unterstützung“.
Die Prenzlauer Tafel hat montags von 10 bis 13 Uhr geöffnet, mittwochs und freitags jeweils von 9.30 bis 13 Uhr.