Mehr Komfort für Mieter
Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Neue Besen kehren gut – könnte man meinen, wenn man der technischen Vorständin Petra Müller und dem kaufmännischen Vorstand Mario Göppert zuhört. Die beiden sind seit circa einem Jahr in ihren Ämtern. Und diese Zeit haben sie genutzt, um einen langfristigen Bauplan für die Wohnungsgenossenschaft Prenzlau eG aufzustellen. „Den braucht man auch, um mit demVermiet-Management hinterher zu kommen“, sagt Petra Müller dazu. Nachdem nun die Steinstraße 4 fast fertig sei, beginne man demnächst mit der Modernisierung der Häuser am Marktberg 38 bis 42. „Hier werden wir auf der Hofseite Balkone modernisieren und teilweise neu bauen. Dazu bekommt das Dachgeschoss einen komplett neuen Grundriss“, sagt die Vorständin. Ähnliches solle im kommenden Jahr in der Klosterstraße 30a bis 36 realisiert werden. „Dort werden wir auch die Wohnungen in den oberen Etagen, die bislang keinen Balkon haben, damit ausstatten. Zudem sollen in dem Bereich Wohnungen zusammen gelegt werden.“ Die Nachfrage für größere Wohnungen sei vorhanden. Schlussendlich werde auch der Innenhof neu gestaltet.
Wohngemeinschaft für Senioren
Ein anderes Projekt sind die Blöcke am Georg-Dreke-Ring 17 bis 39. „Hier wollen wir ab 2023 neue Balkons bauen und die Fassaden verschönern“, informiert Mario Göppert. In den Aufgängen 17 bis 23 werde die fünfte Etage komplett vereint. Denn hier soll ein Pflegedienst einziehen, der zukünftig eine Wohngemeinschaft für seniorengerechtes Wohnen anbietet. Dass es hierfür einen Fahrstuhl braucht, ist logisch. „Die Häuser stehen so ein bisschen im Karree. Dazwischen soll ein Lückenbau entstehen, der ein neues Treppenhaus und Aufzüge enthält“, fügt Petra Müller hinzu. Sollte die Nachfrage nach den Senioren-Wohnungen sehr groß sein, dann könne man in der sechsten Etage der Aufgänge 25 bis 31 ebenfalls solche Wohnungen einrichten. „Bisher haben wir hier einen gewissen Leerstand. Die Leute wollen nicht mehr in obere Etagen, wenn es keinen Fahrstuhl gibt.“ Das treffe auch auf junge Leute zu.
Fahrstuhl für Dreke-Ring
„Und darauf wollen wir reagieren. Der Fahrstuhl wird an diesem Standort ein Alleinstellungsmerkmal sein“, sagt Mario Göppert und fügt hinzu: „Wenn wir merken, dass der Block wieder gefragt ist, würden wir auch noch einen zweiten Fahrstuhl einbauen.“ Aber es handele sich dabei zunächst um ein Versuchsprojekt. Petra Müller hat mit vielen Mietern gesprochen, die ihren Kiez nicht verlassen wollten. Der Georg-Dreke-Ring sei dabei viel besser, als mitunter sein Ruf vermuten lässt. „Die Lage ist Top. Das Stadtzentrum ist nicht weit entfernt und die Infrastruktur ist ausgezeichnet. Es gibt Kitas, Schulen, Ärzte, Apotheken und diverse Einkaufsmöglichkeiten, einschließlich Sparkasse“, so die technische Vorständin. Sie und Mario Göppert seien keine Freunde davon, ein Wohngebiet „auszudünnen“, also Blöcke abzureißen oder Etagen herunter zu nehmen. Sie wollen viel mehr auf eine bedarfsgerechte und vernünftige Modernisierung setzen, um Leerstand zu vermeiden.
Für diese und weitere Umbauprojekte – beispielsweise in der Heinrich-Heine-Straße – will die WG Prenzlau ab 2022 und in den 13 Folgejahren rund 28 Millionen Euro in die Hand nehmen. Das ist sehr viel Geld für so eine kleine Genossenschaft.