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Kommentar

Mehr Rundfunkbeitrag? Aber gerne doch!

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Die Öffentlich-Rechtlichen schreien nach Geld. Unsere Redakteurin Claudia Marsal hat Verständnis – Jahresgehälter von 220.000 Euro müssen schließlich erwirtschaftet werden…
Veröffentlicht:18.11.2023, 13:00

Von:
  • Claudia Marsal
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Der Rundfunkbeitrag soll wieder steigen. Mit dieser Meldung von dpa startete ich ins Wochenende. Von einer nur moderaten Anhebung war in dem Artikel die Rede. Die Laune vermieste mir der am Freitag bekannt gewordene Entwurf des Expertengremiums KEF trotzdem

Sicher, von monatlich 18,36 Euro auf 18,94 Euro – das ist kein Weltuntergang. Inflationsgebeutelt wie wir sind, haben wir in den letzten Monaten schon ganz andere Preisexplosionen weggesteckt. Doch während wir bei den meisten verteuerten Produkten eben die Wahl hatten, ob wir sie uns weiter leisten WOLLEN oder nicht, stellt sich diese Frage hier nicht. 

Mit Erzwingungshaft

Zwangsbeitrag wäre wohl die korrektere Bezeichnung, denn man läuft beim Nichtbezahlen Gefahr, mittels Erzwingungshaft zur Einsicht bewegt zu werden und das Portemonnaie zu öffnen. Und das, obwohl die letzten Jahre des ÖRR mehr als skandalgeprägt waren. Ich erinnere an die Krise in 2022, als Vetternwirtschaft und Verschwendung in großem Stil ans Licht gekommen waren. Danach wurde kurzzeitig der Ruf nach einer Abschaffung der Ex-GEZ laut. Auch die Möglichkeit eines Bürgerentscheides bestimmte die Schlagzeilen. Dann war ganz schnell wieder Ruhe.

A8 mit Massagesitzen

Irgendwann las ich, dass die gefeuerte Intendantin, die Audi A8 mit Massagesitzen und Privatchauffeur fuhr, auf 18.384,54 Euro Betriebsrente klagt ‐ pro Monat, versteht sich – und dass sich der Arbeitgeber mittels Gegenklage wehrt. Allein die Anwälte, die mit der Aufarbeitung befasst waren, kassierten 1,4 Millionen Euro. Das war im Januar 2023, diese Summe dürfte sich weiter erhöht haben. Es bedarf also neuen Geldes ‐ Geld, das man sich abermals vom Beitragszahler besorgen muss. Woher sonst. Schließlich lässt sich auch die neue Spitze nicht mit Almosen abspeisen, sondern verdient schlappe 220.000 Euro im Jahr.

Bloß kein Zweitjob

Na klar, trage ich doch gern zu bei. Nicht dass die Damen und Herren wie so viele andere Menschen in unserem Land noch einen Zweitjob annehmen müssen, um über die Runden zu kommen. Rund 3,4 Millionen Beschäftigte tun das schließlich schon.

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