Reimers Riesengemüse
Mit dicken Dingern wieder Riesenerfolge
Hindenburg / Lesedauer: 3 min

Horst Skoupy
Wenn es um Riesengemüse geht, führt wohl kein Weg an Familie Reimer vorbei. Das hat sich einmal mehr bei der Riesengemüse-Wiegemeisterschaft gezeigt, die am Sonntag in Klaistow stattfand. Dort mussten die Hindenburger ihre Prachtstücke erst hinkarren und am Ende die damit eingeheimsten Preise nach Hause karren. Die Bilanz ist im wahrsten Sinne des Wortes „schwer beeindruckend“. „Wir konnten in diesem Jahr unser Ergebnis nochmals steigern. Insgesamt haben wir viermal Platz 1, zweimal Platz 2 und viermal Platz 3 sowie noch 4. bis 6. Plätze belegt“, zählte Jörg Reimer die Zuchterfolge seines Sohnes Marvin, seiner Frau Viola und seine eigenen auf. Die Familie hat sich mittlerweile auf die Zucht von Riesengemüse eigens für die Meisterschaft spezialisiert.
120 Exponate
Die Reimers sind inzwischen Stammgäste bei dem Wettbewerb der Hobbygärtner, der mittlerweile zum elften Mal ausgetragen wurde. In diesem Jahr hatten sich rund 60 Züchter mit 120 Exponaten angemeldet, informierte Pressesprecherin Antje Winkelmann vom Spargel- und Erlebnishof Klaistow. Sie legten ihre jeweils größten Zucchini, Kohlköpfe, Tomaten, Rote-Beete-Knollen, Zwiebeln, Möhren und Kohlrabi auf die Wettkampfwaage.

Zucchini schlägt persönlichen Rekord
Bei Jörg Reimers Zucchini schlug sie am weitesten aus und blieb bei sagenhaften 46,72 Kilogramm stehen. „Das ist mein persönlicher Rekord“, berichtete er. Gegenüber dem Vorjahr hatte er knappe drei Kilo zulegen können. Und auch sein Weißkohl mit einem Wettkampfgewicht von 17,20 Kilogramm war sein bislang schwerster Zuchterfolg. Seine Rote-Beete-Frucht wog exakt 7,98 Kilogramm. „Weniger als im vergangenen Jahr“, kommentierte er das Ergebnis, das aber immerhin noch für Platz 1 reichte. Und nicht zuletzt hatte er die schwerste Möhre des Wettbewerbs mit einem Gewicht von 1,84 Kilogramm mitgebracht, die aber auch um ein Kilo leichter war, als seine Siegermöhre im vergangenen Jahr.
Vor dem Hintergrund des besten Ergebnisses der Familie hört sich die Bilanz des Hobbygärtners merkwürdig an. „Es war kein gutes Gemüsejahr“, schätzte er ein. Im August sei es stellenweise zu kalt gewesen, dann wieder viel zu heiß. Für ein optimales Wachstum des Gemüses wären gleichbleibende Temperaturen besser gewesen. Extremwerte nach oben und unten habe es auch bei den Niederschlägen gegeben. „Wir hatten offenbar noch Glück. Aber beim Wettbewerb hatten viele über das Wetter geklagt“, so der Hobbygärtner, der in seinem 1000-Quadratmeter-Garten den richtigen Ausgleich zu seinem Job als Finanzbeamter findet.
Riesengemüse landet nicht im Topf
Das Riesengemüse der Reimers landet übrigens nicht im Topf. Die Exemplare werden bis zur Kürbis-Wiegemeisterschaft am 24. September in Klaistow ausgestellt. Für Jörg Reimer geht das in Ordnung. „Rekordgemüse schmeckt in der Regel eh nicht. Die Zucchini beispielsweise hat überhaupt keinen Geschmack“, erzählte er.

Die Preisgelder in Höhe von 200 Euro investieren die Reimers übrigens in den Kauf von speziellem Saatgut. „Eine Zucchini von über 40 Kilogramm kann man nicht mit handelsüblichem Saatgut ziehen“, verriet er und erzählte, dass er im kommenden Jahr die 50-Kilo-Marke bei der Frucht anpeilen will.