Nach der Prüfung sofort vom Chef eingestellt
Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jung und Alt – das ist wichtig, damit die Chemie im Kollektiv stimmt. Mit dieser Devise fährt Unternehmer Matthias Becker seit Jahren gut. Der Chef des Prenzlauer Rewe-Marktes lässt nichts auf seine altgedienten Mitarbeiter kommen. Viele von ihnen haben noch unter seinem Vater Friedrich Becker hier begonnen. „Die sind verlässlich, blickig und flink”, schwärmt der 49-Jährige von den Oldies. Aber er müsse der Tatsache ins Auge sehen, dass sie perspektivisch nach und nach die Firma verlassen, weil das Rentenalter erreicht ist. Einige blieben ihm zwar auch danach noch erhalten. „Aber irgendwann ist auch die längste Karriere zu Ende”, ist dem Kreisstädter bewusst.
Umso wichtiger sei es, sich rechtzeitig der Nachbesetzung der Stellen zu widmen, erklärt der Geschäftsmann. Und das funktioniere am besten, indem man selbst ausbilde, setzt Matthias Becker hinzu. Gute Erfahrungen habe er mit den so genannten überbetrieblichen Azubis gemacht, betont der Händler: „Sie haben es verdient, eine Chance zu bekommen und vor allem im Anschluss auch 'übernommen‘ zu werden.”
Letzte Prüfung
In dieser Woche stellten wieder zwei junge Damen unter Beweis, dass sie für eine Festanstellung taugen. Lena Jantze (22) und Melina Stiel (19) legten ihre letzte Prüfung ab und durften danach sofort unbefristet ins Rewe-Outfit schlüpfen.
„Lena hat vor Jahren mal bei uns eine Einstiegsqualifizierung gemacht”, erzählt ihr Chef: „Später hat sie dann eine dreijährige Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau über den Berufsbildungsverein Prenzlau absolviert. Ich war während dieser Zeit ihr Praxisbetrieb.” Melina wiederum sei vielen Kunden schon seit Jahren ein bekanntes Gesicht gewesen, freut sich der Marktleiter: „Sie hat mit ihrer Mutti Heike in der Vergangenheit schon viele Aktionen von Rewe unterstützt und wollte dann unbedingt Verkäuferin werden. Mit ganz viel Fleiß und Einsatzbereitschaft ist ihr das letztlich auch gelungen. Sie überraschte uns alle bei der Prüfung mit der Supernote 2.”
Beim Fleisch eingesetzt
Lena wird künftig in der Fleischabteilung arbeiten und auch fürs Brot- und Brötchenbacken zuständig sein.
Melinas Wunsch war es, die Tiefkühlzone mit zu managen und an der Kasse für die Kunden da zu sein. „Ich bin froh, dass ich beiden eine Chance auf Festeinstellung geben konnte”, sagt Matthias Becker abschließend. Der gesunde Mix sei in der 25-köpfigen Belegschaft damit wieder gegeben. Verstärkt worden war das Team übrigens nach der Schließung des Gramzower Nahkaufs auch durch zwei lange dort tätige Frauen. „Mit denen hat die Chemie auch von Anfang an gestimmt. Schön, wenn sich am Ende alles so gut fügt.”