Unterstützung

Nachbarschaft richtet Spendenkonto für Brandopfer ein

Nordwestuckermark / Lesedauer: 2 min

Mit seinem Unglück wird ein Paar in einem kleinen Dorf nicht allein gelassen. Die beiden Uckermärker hatten durch ein Feuer ihr Zuhause verloren. Sie suchen einen Neuanfang.
Veröffentlicht:27.05.2023, 08:28

Von:
  • Author ImageHeiko Schulze
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In Krisenzeiten erfährt man oft, auf wen man sich in der Not verlassen kann. Wenn es überhaupt etwas Positives gibt, was durch den verheerenden Hausbrand in Christianenhof in der Gemeinde Nordwestuckermark einmal mehr ins Bewusstsein gerückt worden ist, dann ist es dieses Gemeinschaftsgefühl in diesem kleinen Ort mit nicht einmal zwei Dutzend Häusern. Das Feuer vernichtete am Freitag vor einer Woche das liebevoll eingerichtete Zuhause eines Ehepaares und dabei zugleich die Existenzgrundlage des Zimmerers. Unter Lebensgefahr gelang es noch während des Feuers dem unter Schock stehendem Paar, zusammen mit beherzten Nachbarn, einige Habseligkeiten und Gerätschaften aus dem Unglückshaus zu retten.

Obdach gefunden

Einer der Nachbarn schaffte inzwischen Freiraum in seiner Scheune, um einen Teil der Maschinen dort geschützt unterstellen zu können. Das Paar selbst fand inzwischen vorübergehend Obdach in einem Haus, das eine Familie aus Berlin temporär in diesem Ort, der zur Hälfte ein Künstlerdorf ist, bewohnt. Nachbarn wuschen in ihren Häusern die Wäsche, die der Brand verschonte, andere kochten und backten für das betroffene Paar, das langsam die Situation realisiert und zugleich den festen Willen entwickelt, auf dem eigenen Grundstück ein neues Zuhause wieder aufzubauen.

Versicherungsfragen noch nicht geklärt

Bis es so weit ist, wird allerdings noch einige Zeit vergehen müssen. Versicherungsfragen sind zu klären, ist ein Baumstromanschluss herzustellen und erste Pläne sind zu entwickeln, in welchen Schritten ein Neustart vor Ort erfolgen kann. Denkbar sei es, die nächsten Monate auf eigenem Grundstück in einem Wohnwagen zu verbringen. Es sei so viel, was ihren Nachbarn derzeit durch den Kopf gehe, schildert Heike Munser, die nur zwei Häuser entfernt wohnt. Dass die Gemeinschaft im Dorf der Schicksalsschlag ihrer Nachbarn nicht kalt lasse, sie versuche anzupacken, wo es nur geht, sei auch eine emotionale Hilfe für das Paar.

Gemeinsame Aufräumaktion

Es werde gemeinsam aufgeräumt, gereinigt und sortiert. Dabei sei unter den Nachbarn auch die Idee aufgekommen, ein Spendenkonto einzurichten. Erste Geldspenden als Unterstützung für die Brandopfer habe es bereits aus einem Nachbarort gegeben. „Die Sparkasse Uckermark erklärte sich auf Nachfrage ganz unproblematisch dazu bereit, ein Spendenkonto zu günstigen Konditionen einzurichten. Wer der betroffenen Familie helfen möchte, kann ab sofort darauf einzahlen“, schildert Heike Munser. Sie selbst stellte den Nachbarn bereits einen Pavillon bereit, womit sie nur eine von vielen „helfenden Händen“ sei. 

Spendenkonto für die Betroffenen des Hausbrandes in Christianenhof bei der Sparkasse Uckermark: IBAN DE 32 1705 6060 1101 349340.