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Verkehrssicherheit

Neues Schild für mehr Rücksicht auf Fahrradstraße

Templin / Lesedauer: 2 min

Radler haben auf Fahrradstraßen Vorrang. Was das genau heißt, soll ein beschreibendes Schild an der Straße zur Buchheide erklären. Hält das Raser ab?
Veröffentlicht:18.11.2023, 14:30

Von:
  • Sigrid Werner
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Es ist immer das Gleiche: Ist eine Straße oder ein Weg holprig und löchrig, gibt es Kritik von Autofahrern und Radfahrern gleichermaßen. Ist sie neu gebaut, schön glatt asphaltiert, wird der Unmut laut über Raser. Erst recht, wenn die Straße schmal ist. So wie jene Straße zur Buchheide, die die Dargersdorfer Straße und Badestrand am Lübbesee in Templin verbindet.

Die Straße zur Buchheide ist eine Fahrradstraße. Nur Anlieger dürfen Aufo fahren, aber Radfahrer haben Vorrang. (Foto: Sigrid Werner)

Beschreibendes Schild klärt auf

Die Templiner Stadtverordneten Birgit Bader, Stefan Rikken und Nele Wokan (alle drei Bündnis 90/Die Grünen) reicht die Ausschilderung als Fahrradstraße und damit verbunden die Tempodrosselung auf maximal 30 Kilometer pro Stunde nicht aus. Sie wollen für mehr Aufklärung zum richtigen Verhalten in der Fahrradstraße sorgen und das Verkehrszeichen 224 (Fahrradstraße) ab Frühjahr 2024 durch ein größeres Schild mit erklärenden Hinweisen ersetzen. Denn möglicherweise haben manche vergessen, dass auf Fahrradstraßen, auf denen auch Anlieger-Kfz-Verkehr zugelassen ist, dennoch die Fahrradfahrer Vorrang haben. „Ja, Radler dürfen dort auch nebeneinander fahren, sie dürfen nicht bedrängt werden und haben auch nicht die Pflicht zur Seite zu fahren“, klärte Birgit Bader im jüngsten Bauausschuss auf. Beim Überholen müssten Kfz einen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter halten, auch daran soll erinnert werden.

Regeleinhaltung muss auch kontrolliert werden

Ob solch ein Schild wirklich helfen werde und die Details im Vorbeifahren erfasst werden können, darüber gingen die Meinungen auseinander. Günter Tattenberg (Linke) bekannte, kein Freund von Überregelungen zu sein. Eigentlich müssten Paragraf 1 der StVO, Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme reichen. Er werde dem Schild an der Straße zur Buchheide zwar zustimmen, wünsche aber, dass nicht noch mehr solcher Schilder aufgestellt werden. Schließlich koste das auch Geld. Michael Klette (FDP) fand, die Wirkung hänge doch letztlich davon ab, wie Verstöße geahndet werden. Er übte auch Kritik an der teils wilden Parkerei in Seenähe. Wenn parkende Fahrzeuge die Durchfahrt für Rettungskräfte behinderten, verteilten die Außendienstmitarbeiter der Stadt sehr wohl Tickets, versicherte Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke). 

In zwei Ausschüssen keine Mehrheit

Im Finanzausschuss sprach Gottfried Kerner (SPD) von seinen persönlichen Erfahrungen auf der Straße zur Buchheide, wo Radfahrer, die keinen Platz machten, ohne Ende angehupt worden seien. Der Jugendbeirat unterstütze solche beschreibenden Schilder, berichtete der Kinder- und Jugendbeauftragte Jacob Schnaak. Am Ende gab es für den Schildervorschlag weder im Bauausschuss, noch im Finanzausschuss eine Mehrheit. Nur der Stadtentwicklungsausschuss stimmte bei sechs Ja- und einer Gegenstimme für das Ansinnen.