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Jubiläum

Neugierige werfen Blick hinter die MKC-Kulissen

Templin / Lesedauer: 3 min

Das Multikulturelle Centrum in Templin feiert Geburtstag und öffnet Türen, die für Besucher ansonsten verschlossen sind.
Veröffentlicht:21.11.2023, 15:57

Von:
  • Michaela Kumkar
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Dass es viele Gründe gibt, das Multikulturelle Centrum (MKC) zu feiern, darin waren sich die vielen Besucher am Montagnachmittag einig: Sie nutzten die Gelegenheit, um mit Geschäftsführerin Kathrin Bohm-Berg und den Mitarbeitern des Hauses auf drei Jahrzehnte MKC anzustoßen. Denn vor 30 Jahren auf den Tag genau am 20. November 1993 wurde es eröffnet. Der perfekte Anlass, sich Gäste einzuladen und ihnen all das zu zeigen, was für Besucher von Kino und Veranstaltungen ansonsten im Verborgenen liegt.

Fan von Neujahrskonzerten

Das wollte sich auch Margitta Becker aus Milmersdorf nicht entgehen lassen. Besonders gespannt war sie darauf zu erfahren, wie es im Filmvorführraum aussieht. Obwohl die Uckermärkerin nicht so die Kino-Gängerin ist, wie sie verriet. Ihr haben es eher die Open Air-Veranstaltungen angetan. „Besonders die Wasserspiele“, meinte Margitta Becker. Ganz abgesehen von den Neujahrskonzerten. Wenn sie könne, sei sie immer dabei. „Das ist schon etwas Besonderes. Deshalb möchte ich auch das nächste nicht verpassen.“ Sie lobte, wie viel Mühe sich das Team des Hauses immer gebe. „Und wenn man sich mit der Chefin unterhält, dann hat man das Gefühl, als ob man sich schon 20 Jahre kennen würde“, sagte Margitta Becker.

Blick in die Geschichte

Gefragte Gesprächspartnerin war Kathrin Bohm-Berg an diesem besonderen Tag, zu dem neben den Führungen durch das Haus auch Vorstellungen mit Kurzfilmen gehörten, gleich mehrfach. Sie versorgte die Besucher darüber hinaus mit vielen Informationen, unter anderem aus den Anfängen des Hauses. Kino sei dort schon seit 1913 gezeigt worden, als im umgebauten Hotel-Restaurant Seebad, zu dem ein Kursaal gehörte, der Spielbetrieb der Union-Lichtspiele begann. 1945 seien die Seebadlichtspiele eröffnet worden. Zu DDR-Zeiten erfolgte die Verstaatlichung. „Durch die Auflassung des früheren Besitzers kam das Haus mit der Wende zur Treuhand. Trotz Besitzansprüchen von Erben wurde es an die Stadt Templin übergeben. Dafür hatten sich 2500 Templiner mit einer Unterschriftensammlung stark gemacht“, so die Geschäftsführerin.

Stadt ist ein verlässlicher Partner

Vier Mal sei das Haus insgesamt saniert worden. In das erste Vorhaben nach der Wende seien 1,5 Millionen Euro geflossen. Kathrin Bohm-Berg erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass die Stadt Templin dabei immer ein zuverlässiger Partner gewesen sei. „Beispielsweise 2017, als das Gebäude ertüchtigt wurde.“ Auch der MKC-Förderverein habe in die Ausstattung des Hauses investiert. 2019 sei das bislang besucherstärkste Jahr gewesen: 30.000 Gäste bei den Veranstaltungen, 18.000 Kinobesucher, 4000 Gäste beim Mobilen Kino. „Corona bedeutete für uns einen herben Einschnitt, den wir dank zahlreicher finanzieller Hilfen meistern konnten. 2023 ist das erste Jahr, in dem wir ohne diese Förderung auskommen müssen. Was die Zahlen angeht, so steuern wir die 25.000 an und sind auf einem guten Weg.“ Nicht unerwähnt ließ die Geschäftsführerin auch, dass im Foyer seit 1993 über 100 Ausstellungen gezeigt wurden. Eröffnet habe den Galeriebetrieb Dr. Eberhard Ugowski, der damalige Geschäftsführer. „Er malt selbst und wir möchten gern mit ihm eine Ausstellung vorbereiten.“

Veränderungen unübersehbar

Die Geschäftsführerin und der Filmvorführer Jens Goldschmidt begleiteten die Besucher dann bei der Entdeckungstour, unter anderem auf die Bühne und auf dem Weg, den die Künstler von dort aus in die Garderoben nehmen. Die neue motorbetriebene Leinwand, verbesserte Akustik und mobile Bestuhlung im Saal waren Schlagworte, die dabei zu hören waren. Wenig später ging es dann in den Vorführraum mit moderner Technik, in dem Jens Goldschmidt ganz in seinem Element war. Bei anschließendem Kaffee und Kuchen ließ es sich gut über das Erlebte und Gesehene austauschen.