Auftakt 2023

Neujahrskonzert endlich wieder in großer Besetzung

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Das Preußische Kammerorchester stellte sein erstes Konzert 2023 unter das Motto „Sanssouci“ – ohne Sorgen. Der Aufführung in Prenzlau folgen weitere.
Veröffentlicht:02.01.2023, 17:17
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Jürgen Bruns, Chefdirigent und Musikdirektor des Preußischen Kammerorchesters (PKO) seit 2019, hatte dieses Programm mit dem Bestreben zusammengestellt, gemeinsam mit dem Publikum zumindest für die Dauer des Konzerts den Sorgen des Alltags und des vergangenen Jahres zu entfliehen, wie er in seiner Moderation betonte. Das konnte bei der Auswahl der Werke nur gelingen, reihte sich doch ein musikalischer Leckerbissen an den anderen. Es erklangen beliebte Werke von Franz Lehár, Gaetano Donizetti, Emmerich Kálmán, Giacomo Puccini, Johannes Brahms, Antonín Dvorák, Charles Gounod, Giuseppe Verdi und natürlich den Gebrüdern Johann und Josef Strauß.

Die besondere Note brachte Bruns mit Werken von George Enescu und dem Zeitgenossen Marko Muni Mihevc ins Programm. Von Letzterem erklang aus seiner „Tanzsuite“ das Stück „Sarne“, was so viel wie „Krautwickel“ bedeutet. Das PKO und Jürgen Bruns wussten dies, Beifallsstürme auslösend, mit großem Verve und balkaneskem Feuer zu zelebrieren.

Eindrucksvolle Gesangsstücke

Für die Gesangsstücke im Programm bot Bruns zwei jungen Talenten das Podium, ihr Können darzubieten. Die britische Sopranistin Stephanie Louise Edwards bezauberte in wechselnden Abendkleidern das Publikum unter anderem mit Lehárs Arie aus „Giuditta“, „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ und Gounods Arie der Juliette „Ah! Je veux vivre“ aus „Romeo et Juliette“. Mit ihrem einnehmenden Wesen und ihrer jungen, silbrigen Stimme sorgte sie für begeisterten Applaus.

Der koreanische Tenor Hyunjung Kim konnte das Publikum mit Paradestücken wie „Dein ist mein ganzes Herz“ von Lehár, Verdis Arie des Herzogs „La Donna e mobile“ aus der Oper „Rigoletto“oder der Arie des Calaf „Nessun dorma“ aus Puccinis Oper „Turandot“ im Sturm erobern. Seine strahlende Höhe, die ausgesprochen große Textverständlichkeit in allen Sprachen und die sichere Bühnenpräsenz lassen auf eine schöne Karriere hoffen.

Orchester brilliert mit Johan Strauß junior

Das Orchester brillierte bis auf kleinere intonatorische Schwankungen besonders bei so berühmten Stücken wie dem Walzer op. 314 „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß junior, der zu Neujahr gehört, wie „Dinner for one“ zu Silvester und bei dem man unweigerlich an Loriots unsterblichen Sketch „Das Ei“ denken muss.

Bruns animierte das Publikum bei mehreren Stücken zur Mitwirkung, sei es klatschend bei der mottogebenden Schnellpolka „Ohne Sorgen“ von Josef Strauß oder sogar als Chor bei der Calaf-Arie, was für das Prenzlauer Publikum kein Problem war. Gefühlt jeder im fast vollbesetzten Saal konnte in die gefragte Melodie einstimmen.

Radetzkymarsch als Zugabe

Als Zugabe erklang zuletzt der berühmte Radetzkymarsch von Johann Strauß senior, wie es auch beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker üblich ist. Das Publikum war zu stehenden Ovationen hingerissen.

Das Neujahrskonzert ist am 6. Januar ab 19 Uhr in Angermünde, am 7. Januar um 15 und um 19 Uhr in Templin und am 8. Januar ab 16 Uhr noch einmal in Pasewalk zu erleben. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen. Weitere Infos dazu finden sich im Internet:

www.umkulturagenturpreussen.de