Noch Flaute auf dem Templiner Wochenmarkt
Templin / Lesedauer: 3 min

Derzeit sind die Reihen auf dem Templiner Wochenmarkt eher gelichtet. Dienstags und freitags finden sich dort nur wenige Händler ein. „Das ist für diese Jahreszeit normal“, so Silvio Cariati, bei der Tourismus Marketing Templin GmbH zuständig für den Markt. Saisonstart sei Anfang April.
Für Yvonne Kiewitt ist allerdings schon jetzt Saison. Die Obst– und Gemüsehändlerin aus Friedrichswalde, an deren Stand auch Eier verkauft werden, lässt kaum eine Pause zu. „Es sei denn, mein Mann und ich gönnen uns mal eine Woche Urlaub“, lässt sie wissen. Als Familienunternehmen sind die Kiewitts schon von Beginn an auf dem Templiner Wochenmarkt vertreten.
Zuerst hatten die Eltern von Yvonne Kiewitt diesen Part inne. 2006 haben sie das Geschäft in Friedrichswalde und auch den Stand in Templin an die Tochter übergeben. „Die Bedingungen stimmen für uns in Templin. Wir haben Laufkundschaft, aber im Laufe der Jahre natürlich auch viele Stammkunden. Und dann kommen noch die Touristen dazu.“ Die 25 Kilometer Fahrweg seien überschaubar. „Und wenn der Umsatz nicht stimmen würde, wären wir auch nicht mehr hier“, so die Händlerin.
Auch bei der Uckermark Fisch GmbH gibt es eigentlich keine Wochenmarkt–Winterpause. „Wir sind fast ganzjährig mit unserem Stand hier“, sagt Mitarbeiter Steffen Schöttler. Bis auf den Januar, da habe das Unternehmen generell geschlossen. Nach den Feiertagen sei das Interesse an Fisch bei den Leuten nicht so groß. Was den Verkauf auf dem Wochenmarkt in Templin angehe, so lohne sich der besonders, „wenn Touristen in der Stadt sind. Das macht sich beim Umsatz bemerkbar“, so Steffen Schöttler. Besonders hoch in der Gunst der Kundschaft würden Heilbutt, Rotbarsch und Forelle stehen.
Der Templiner Wochenmarkt ist zu einer festen Größe in der Stadt geworden. Es gibt ihn seit knapp 23 Jahren. Vor Corona steuerten 40 Händler dienstags und freitags das Stadtzentrum an. Inzwischen sind es rund 25, sagt Silvio Cariati. Diese Zahl habe sich mittlerweile eingepegelt. „Veränderung gibt es da eigentlich nur, wenn der eine oder andere in den Ruhestand geht und sich kein Nachfolger findet, oder wenn sich jemand beruflich neu orientiert.“ Aus Letzterem Grund habe sich auch eine der beiden Blumenhändlerinnen verabschiedet.
Gute Mischung beim Sortiment
Kommen neue Anfragen von Interessierten, dann achte man darauf, dass kein Überangebot bei den einzelnen Sortimenten entsteht, erklärt der TMT–Mitarbeiter. „Vier Gemüsehändler, die wir jetzt haben, sind in diesem Bereich die Obergrenze.“ Generell sei Vielfalt gewollt. Die Palette auf dem Wochenmarkt reiche von Textilien über Fleisch– und Wurstwaren, Obst und Gemüse bis hin zu Blumen und Pflanzen.

Die Händler kommen aus der Region, Berlin und dem Umland. „Dienstags gibt es etwas weniger Besucher als am Freitag. Unmittelbar vorm Wochenende haben die Leute mehr Zeit zum Einkaufen. Deshalb kommen freitags auch mehr Händler, die Umsätze sind dann besser.“
Wer seinen Stand auf dem Wochenmarkt aufbaue, der müsse eine Gebühr entrichten. „Dazu gibt es einen Preis pro Meter. Zusätzliche Kosten entstehen, wenn für die Kühlung Strom nötig ist.“ Erhöht worden seien die Gebühren nicht. „Wir wollen sie, so lange es geht, so belassen. Schließlich haben die Händler auch mit den gestiegenen Benzinpreisen zu kämpfen.“ Man wolle nicht riskieren, dass sie bei einer steigenden Gebühr nicht mehr nach Templin kommen würden.