Sana Krankenhaus Templin
Notlösung bis Ende 2023 für werdende Mütter
Templin / Lesedauer: 2 min

Sigrid Werner
Im Fachausschuss des Landtages hat die Landesregierung auf Antrag der Koalitionsfraktionen über die Situation der Geburtsstation im Templiner Sana–Krankenhaus informiert. Demnach werde es in Templin bis Ende dieses Jahres keine Entbindungsstation und Gynäkologie geben. Sana hatte aus Gründen des Personalmangels die beiden Versorgungsleistungen „bis auf Weiteres“ abgemeldet. Geburten sind demnach nur noch in Eberswalde oder eben in Schwedt, Neubrandenburg oder Oranienburg als nächstliegende Krankenhäuser mit Entbindungsstation möglich, erinnerte Landtagsabgeordneter Andreas Büttner (Linke). Derzeit werde sogar über ein sogenanntes „Rooming–In“-Modell als Übergangslösung mit der GLG–Klinik in Eberswalde verhandelt. Danach könnten werdende Mütter fünf Tage vor dem berechneten Geburtstermin ins Krankenhaus gehen, um in sicherer Umgebung ihr Kind auf die Welt zu bringen. Für den Linken–Politiker ist das keine akzeptable Dauerlösung. Letztlich liege es an den Konditionen, warum es so schwer sei, Hebammen und Gynäkologen für kleine Krankenhäuser im ländlichen Raum zu finden. „Die Uckermark ist damit jetzt der größte unversorgte Bereich, was Gynäkologie und Entbindungen betrifft“, kritisierte Büttner. Die Wege für die werdenden Mütter seien zu lang und unzumutbar.

Kreistagsbeschluss zum Erhalt der Entbindungsstationen
Es sei seit Jahren klar, dass kleine Krankenhäuser diese Leistungen schwer wirtschaftliche darstellen können. Das überlagere sich mit anderen Themen der geplanten Krankenhaus–Reform. „Gesundheit darf aber keine Ware sein“, so der Linken–Politiker, der Lösungsansätze unter anderem darin sieht, Krankenhäuser wieder in kommunale Hand zu geben. Büttner erinnerte daran, dass es auch einen Kreistagsbeschluss zum Erhalt der Geburtenstationen in der Uckermark gibt.