Russisches Öl
PCK Raffinerie Schwedt leidet bisher nicht unter Krieg
Schwedt / Lesedauer: 2 min

Sven Wierskalla
Für die PCK Raffinerie GmbH in Schwedt sind die deutsch-russischen Beziehungen von zentraler Bedeutung. Diese sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf einem Tiefpunkt. Dennoch bezieht die PCK Raffinerie bisher auch nach Kriegsbeginn noch immer große Tonnagen Rohöl über die Pipeline „Freundschaft/Druschba“. „Die Versorgung über die Druschba-Pipeline läuft aktuell zuverlässig und ohne Probleme. Wir haben keine Informationen, dass sich hieran momentan etwas ändern wird“, erklärte Viola Brocker, Pressesprecherin der PCK Raffinerie.
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Trotz aller seit Kriegsbeginn verhängten Sanktionen gegen Russland in anderen Wirtschaftsbereichen sind bis dato die Energieimporte von Gas und Öl ausgenommen. Zugleich liefert Russland bislang auch unverändert weiter. Das Schwedter Unternehmen arbeitet hauptsächlich mit Öl aus Russland.
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Anders als bei der Produktion könnte sich im Bereich der Gesellschafteranteile jedoch eine Hängepartie andeuten. Bisher ist die Rosneft Deutschland GmbH, die deutsche Tochter des russischen Ölriesen Rosneft, mit 54,17 Prozent der Anteile mehrheitlich im Besitz von PCK. Im vergangenen Jahr jedoch verkaufte dann der bisherige zweite große Eigentümer Shell Deutschland seine 37,5 Prozent der Anteile an Rosneft, sodass der russische Konzern dann im Besitz von 91,67 Prozent wäre. Diese Transaktion musste allerdings vom Bundeskartellamt genehmigt werden, was dieses kurz vor der russischen Attacke auch tat. Nun aber überprüft das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den teilweisen Eigentümerwechsel. In der aktuellen Lage dürfte es überraschen, wenn das Ministerium diese Transaktion endgültig genehmigen sollte.