Fundmunition
Pilzsammler haben Spaß mit Granaten – Förster warnt vor Leichtsinn
Lychen / Lesedauer: 2 min

Horst Skoupy
Die Idee, die Überreste von Panzergranaten wie ein Lagerfeuer aufzuschichten, hielten die Erbauer wohl für witzig. Als gefährlichen Leichtsinn hat Lychens Stadtförster einen solchen Umgang mit Fundmunition bezeichnet. Hilmar Alexandrin appellierte an alle Spaziergänger und Pilzsucher, Fundstücke, die nach Munition aussehen, auf keinen Fall zu bewegen. „Die Stellen sollten markiert, möglicherweise auch die genaue Position auf dem Handy, und dann entweder die Polizei oder die zuständigen Ordnungsbehörden verständigt werden“, sagte er.
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Momentan gibt es reichlich Pilze. Auch in den abgesperrten Bereichen des ehemaligen Schießplatzes der Sowjetarmee in der Tangersdorfer Heide. Seit Jahren wird dort das Areal nach Blindgängern und Munitionsresten abgesucht. „Wir bekommen derzeit jede Woche Meldungen über neue Munitionsfunde“, berichtete Hilmar Alexandrin.
Für den Laien sei oft nicht erkennbar, ob es sich um Übungsmunition oder um scharfe Munition handelt. Oft sei sie so verrostet oder in einem Zustand, der selbst Profis eine Einordnung erschwert. Entsprechende farbliche Markierungen sind nicht mehr zu erkennen. Große Granaten können Sprengstoff enthalten oder aber deren Zündvorrichtungen, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden sollte. Je mehr sie verrottet sind, umso gefährlicher könne es sein, dass sie explodieren, wenn sie bewegt werden.
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Fundmunition der ehemaligen GUS-Streitkräfte gebe es nicht nur auf dem ehemaligen Schießplatz, auch in den Wäldern ringsumher würde immer wieder Munition aus dem Zweiten Weltkrieg auftauchen, warnte Hilmar Alexandrin.